In der Schmiede fällt der Hammer

Wegen der Schließung einer Abteilung im Dauner Werk des Automobilzulieferers Bharat Forge, der vor allem Werkzeuge für die Fertigung als auch Schmiedeteile für den Fahrzeugbau herstellt, gehen fast 60 Arbeitsplätze verloren.

Personalabbau: Im Dauner Werk des Bharat-Forge-Konzerns arbeiten künftig nur noch 90 Mitarbeiter. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Die Schließung einer Abteilung im Dauner Werk des Automobilzulieferers Bharat Forge hat Konsequenzen für 59 Beschäftigte: Sie verlieren ihren Arbeitsplatz. Auszubildende sind davon aber nicht betroffen. Künftig wird das Werk, das bis 2004 zur Peddinghaus-Gruppe (Ennepetal) gehörte und dann vom indischen Schmiedekonzern Bharat Forge übernommen wurde, noch rund 90 Mitarbeiter haben.

Werksleitung und Betriebsratsmitglieder haben am Freitag gemeinsam über die Ergebnisse der Sozialplanverhandlungen informiert. Die Beschäftigten, die ihre Arbeit verlieren, bekommen ihr Gehalt bis zum Ende der jeweiligen Kündigungsfrist und eine Abfindung.

Krise nicht allein ausschlaggebend



Das gilt auch für die, die während der Kündigungsfrist eine neue Arbeit finden. "Uns war es wichtig, die für den Sozialplan zur Verfügung stehenden Mittel gerecht auf die ausscheidenden Mitarbeiter zu verteilen", berichtete der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Frank Häb.

Geschäftsführer Martin von Werne und der Dauner Werkleiter Andreas Leif erklärten, nicht nur die derzeitige Wirtschaftskrise sei ausschlaggebend gewesen für die Entscheidung, eine Abteilung zu schließen. Von Werne: "Auch ohne Krise wäre über den Fortbestand diskutiert worden. Schon seit längerem arbeiten andere Anbieter deutlich günstiger". In der Abteilung "Mechanische Bearbeitung" wurden Schmiedeteile bearbeitet und dann an die Kunden ausgeliefert. Diese kommen vor allem aus der Nutzfahrzeugbranche, einer Sparte, die von der Krise besonders hart getroffen worden ist.

Von Werne betonte, Gerüchte, dass die Arbeiten nach Indien verlagert würden, entbehrten jeder Grundlage: "Was hier bislang gemacht wurde, erledigen jetzt andere Anbieter in Deutschland." Die Schließung der Abteilung sei nicht zu vermeiden gewesen, um den "Standort Daun langfristig zu sichern." Die Betriebsräte Frank Häb und Marco Zillgen berichteten von harten Verhandlungen, die aber den Umständen entsprechend in einer vernünftigen Atmosphäre stattgefunden hätten.

Gefühlslage zwischen Hoffen und Bangen



Es sei für den Betriebsrat ein schwieriger Spagat gewesen, die Interessen sowohl der Mitarbeiter, die gehen mussten, als auch denen, die bleiben, zu berücksichtigen. Derzeit bewege sich die Gefühlslage in der Belegschaft zwischen Hoffen und Bangen: "Einerseits ist die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft da, andererseits sitzt aber immer noch auch die Angst im Nacken, dass es irgendwann endgültig vorbei sein könnte."