Interessent für stillgelegtes Trierer Stahlwerk

Trier · Für das stillgelegte Trierer Stahlwerk gibt es offenbar einen ernsthaften Interessenten: Ein zur Südweststahl AG gehörendes Unternehmen will den insolventen Trierer Betrieb übernehmen – mit welchem Ziel ist noch offen.

 Luftansicht des Trierer Stahlwerks.

Luftansicht des Trierer Stahlwerks.

Foto: Portaflug Föhren

Gibt es doch Hoffnung für die größtenteils noch arbeitslosen ehemaligen Trierer Stahlwerker? 200 Mitarbeiter hatte der im Frühjahr stillgelegte Betrieb zuletzt, 150 von ihnen hat nach Angaben des regionalen Gewerkschaftschefs Roland Wölfl (IG Metall) noch keinen neuen Job.

Vielleicht aber demnächst? Für das insolvente Trierer Traditionsunternehmen TSW gibt es nach Informationen unserer Zeitung einen Interessenten. Die baden-württembergische Mafi-Irion GmbH will das in der Nähe des Trierer Hafens angesiedelte Stahlwerk kaufen. Beim Bundeskartellamt ist das Zusammenschlussverfahren bereits angemeldet, wird dort unter dem Aktenzeichen B5-140/12 geführt.

Der Trierer IG Metall-Chef hat von dem Übernahme8interessenten bereits gehört, Details kennt Roland Wölfl aber nicht. Von anderer Seite war am Freitagnachmittag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die in Tauberbischofsheim beheimatete Mafi-Irion GmbH gehört nach TV-Recherchen zur Südweststahl AG in Eberbach, diese wiederum zum Konzern Südwest Beteiligungen. Im Aufsichtsrat der Holding sitzt mit Katja Seizinger die einst erfolgreichste deutsche Skiläuferin. Ihr Vater Heinz E. Seizinger ist ein bekannter Stahlunternehmer.

Gibt das Kartellamt grünes Licht, muss auch der Gläubigerausschuss dem Kauf noch zustimmen. Neben Mafi-Irion soll es noch einen ausländischen Interessenten an dem Trierer Stahlwerk geben. Ob das stimmt, und was die Pläne eines möglichen weiteren Investors sind, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen.

Das Trierer Stahlwerk wurde 1971 gegründet. Nach einem Brand meldete das Unternehmen Insolvenz an, wurde vor fünf Jahren von der westfälischen Pampus-Gruppe übernommen. Im Februar meldete das Stahlwerk zum zweiten Mal Insolvenz an, wurde kurze Zeit später stillgelegt.

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