Seit 330 Jahren in der Eifel Eisengießerei in Jünkerath stellt Insolvenzantrag

Jünkerath · Der vorläufige Insolvenzverwalter berichtet von gut gefüllten Auftragsbüchern des Eifeler Traditionsunternehmens Vulcast Germany GmbH mit rund 200 Mitarbeitern, aber die explodierenden Energiekosten haben die Firma in Schwierigkeiten gebracht. Nun macht man sich auf die Suche nach einem Investor.

 Die Zeiten sind schwierig für die Jünkerather Vulcast-Gießerei – obwohl die Auftragsbücher gefüllt sind.

Die Zeiten sind schwierig für die Jünkerather Vulcast-Gießerei – obwohl die Auftragsbücher gefüllt sind.

Foto: TV/Insolvenzverwalter

Jünkerath ist ohne seine Gießerei eigentlich nicht vorstellbar, schaut man auf die lange Tradition: Schon im 17. Jahrhundert gründete Salentin Ernst Graf von Manderscheid-Blankenheim im Ort im Kylltal eine Eisenhütte, in der unter anderem Ofenplatten hergestellt wurden. In den 1930er Jahren übernahm die Demag, die wiederum im Jahr 1975 unter das Dach der Mannesmann AG kam. Mittlerweile firmiert das Unternehmen unter den Namen Vulcast Germany GmbH mit 119 Beschäftigten und hat beim Amtsgericht Bitburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Gericht hat Rechtsanwalt Ingo Grünewald aus der Trierer Kanzlei Professor Schmidt zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Nicht betroffen vom Insolvenzverfahren ist die zu Vulcast gehörende Ergocast Service GmbH mit 74 Mitarbeiter. Aber kein Grund zur Entwarnung: „Die dortigen Arbeitsplätze sind unmittelbar mit dem Schicksal von Vulcast verknüpft“, teilt die Kanzlei mit.