Jugendliche aus dem Kosovo suchen Lehrstelle

Trier · Azubis händeringend gesucht! Allein im Handwerk in der Region sind für dieses Jahr noch 909 freie Lehrstellen nicht vergeben. Mit einem Pilotprojekt will die Handwerkskammer Trier (HWK) Abhilfe schaffen. Jugendliche aus dem Kosovo sollen in die Region vermittelt werden.

Elektriker, Fliesenleger, Schreiner sowie Azubis im Bereich Heizung, Sanitär, Klimatechnik werden in der Region dringend gesucht. In allen Handwerksberufen könnten die etwa 7000 regionalen Betriebe für dieses Jahr noch genau 909 Ausbildungsverträge vergeben - aber nur, wenn Jugendliche auch in den Beruf einsteigen wollen. "Das Handwerk sucht händeringend Nachwuchs", sagt der stellvertretende HWK-Abteilungsleiter Ausbildung, Karl-Heinz Schwall.Viele junge Menschen im Ausland seien hochmotiviert, bereit, eine fremde Sprache zu lernen und ihre berufliche Zukunft in Deutschland zu suchen. Beispielsweise junge Menschen aus dem Kosovo. Erste Kontakte dorthin hat Jürgen Rauschenbach geknüpft. Er ist Projektleiter bei einem Pilotversuch der Handwerkskammer Trier, HiM - Handwerk integriert Migrantinnen und Migranten. Erste Kontakte wurden ins Kosovo geknüpft. Mit Mitrovica hat die HWK eine Stadt gefunden, die Trier von der Größe ähnelt.

Eine Projektgruppe sah sich vor Ort um und traf mit Bernd Baumgarten, dem Leiter des Diakonischen Trainingscenters, zusammen, der die Region Trier kennt. Die Jugendlichen, die dort unterstützt werden, haben bei der Delegation überzeugt. "Einige von ihnen verfügen bereits über sehr gute Sprachkenntnisse", berichtet HiM-Projektleiter Rauschenbach, der sich in Mitrovica ein Bild von der Ausbildungssituation im Bereich Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik gemacht hat. "Um den Ausbildungserfolg sicherzustellen, erhalten die jungen Erwachsenen bei Bedarf ausbildungsbegleitende Unterstützung und Deutschunterricht", ergänzt Rauschenbach. "Die Ausbildungsbetriebe investieren lediglich in die monatliche Ausbildungsvergütung. Um den Erfolg des Pilotprojektes zu gewährleisten, sind wir allerdings auf die Unterstützung ausbildungswilliger Betriebe angewiesen."

Derzeit laufen alle Gespräche mit den zuständigen Behörden, damit den Jugendlichen bei einer erfolgreichen Vermittlung keine Steine in den Weg gelegt werden.
Doch nun braucht das Projekt Unternehmen, die sich auf das Abenteuer einlassen. "Während es vielen Jugendlichen im Kosovo an Zukunftsperspektiven fehlt, sucht die deutsche Wirtschaft in vielen Branchen dringend Nachwuchs und Fachkräfte", wirbt Rauschenbach für die Idee. Erste Gespräche laufen mit den Obermeistern.

Handwerker, die einen Jugendlichen aus dem Kosovo 2014 ausbilden wollen, können sich auch direkt an den Projektleiter wenden: Jürgen Rauschenbach, Handwerkskammer Trier, Pilotprojekt HiM, Telefon 0651/207-265/ -295, jrauschenbach@hwk-trier.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort