Justizministerin kritisiert Datenschutz bei Facebook

Trier · Ähnlich wie die Stiftung Warentest soll es demnächst eine Stiftung Datenschutz geben. "Ziel ist, Internetangebote nach dem Einhalten von Datenschutzstandards zu bewerten", sagte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gestern gegenüber unserer Zeitung.

(wie) Internetnutzer sollten durch unabhängige Bewertungen von Internetanbietern eine Orientierung erhalten, welche Seiten im Netz sicher sind und bestimmte Qualitätsstandards erfüllen. Dadurch werde der Wettbewerb unter Anbietern gefördert.

Nach Ansicht von Leutheusser-Schnarrenberger bedarf es aber keines weiteren Gesetzes, um mehr Datenschutz im Internet zu garantieren. Sie setzt auf die Selbstbestimmung der Nutzer: "Ich will keinem verbieten, persönliche Daten ins Netz zu stellen." Internetnutzer sollten selbst entscheiden, was sie wann und wo von sich preisgeben. "Das kann man nur durch Aufklärung und Transparenz erreichen." In diesem Zusammenhang übte sie Kritik an der Datenschutzerklärung des sozialen Netzwerks Facebook. Aus ihr gehe nicht hervor, wie Facebook mit den Daten der Nutzer umgehe und ob das Netzwerk Profile von ihnen anfertige. Facebook würde nach Ansicht der Ministerin bei einem Test einer solchen unabhängigen Stiftung Datenschutz durchfallen.

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