Kammer-Kritik sorgt für viel Wirbel

Mit der Drohung der Industrie- und Handelskammer, eventuell aus der Initiative Region Trier auszusteigen (der TV berichtete), hat die Kammer unter deren Mitgliedern eine heftige Diskussion ausgelöst.

Trier. (hw) Der Vorstoß der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, die über einen Austritt bei der Initiative Region Trier (IRT) nachdenkt, hat bei den Akteuren im Regionalverband einigen Wirbel ausgelöst. Die Landkreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich stellen sich in einer gemeinsamen Stellungnahme hinter die Initiative. "Die Landkreise teilen nicht die Kritik der IHK an der Initiative Region Trier", heißt es darin. "Die Ablehnung einer Zusammenlegung von IRT und der regionalen Planungsgemeinschaft durch die IHK sowie deren Überlegung, aus der IRT auszusteigen, sind das falsche Signal für eine stärkere regionale Zusammenarbeit in der Region", sagt Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz.

Auch der Landrat des Vulkaneifelkreises Daun, Heinz Onnertz, schließt sich nicht der IHK-Kritik an: "In der letzten Legislaturperiode hatte der IRT-Vorsitzende Richard Groß über die Arbeit der IRT berichtet und im Kreistag eine überwiegend positive Resonanz gefunden." Damit stellen sich die Landräte hinter Groß und die Initiative Region Trier. Der ehemalige Landrat des Kreises Trier-Saarburg führt seit 2006 die Geschäfte der IRT.

Die beiden anderen Gründungsmitglieder des Regionalverbands, die Handwerkskammer Trier (HWK) und die Bitburger Brauerei, sehen die Lage etwas differenzierter. "Die Bitburger Braugruppe wird sich selbstverständlich an der durch die IHK angeregten Grundsatzdiskussion beteiligen. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten finden werden", sagte Bit-Pressesprecherin Kerstin Flötner dem TV.

HWK-Hauptgeschäftsführer Manfred Bitter sagte unserer Zeitung: "Für die Handwerkskammer ist die IRT als Klammer für die Akteure der Region eine unerlässliche Einrichtung." Der Regionalverband sei eine Kommunikationsplattform und vor allem die Basis für gemeinsame wirtschaftsfördernde und kulturelle Aktivitäten. "Gleichwohl sieht die Handwerkskammer die Notwendigkeit, die Effizienz der Strukturen und der Arbeitsorganisation zu verbessern", betonte Bitter.

Der Präsident der IHK, Peter Adrian, verteidigt indes das Anliegen seiner Kammer: "Es gibt nichts Gutes, was nicht auch noch verbessert werden kann. Unsere Gremien halten eine Zusammenarbeit der Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Kultur in der Region weiterhin für erforderlich. Sie sollte freiwillig, effizient sowie partnerschaftlich erfolgen und die Netzwerkbildung stärken. Die Schaffung weiterer bürokratischer Strukturen lehnen wir ab", wiederholt Adrian seine Kritik. vom Vortag.

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