Kammer will Gründern auf die Sprünge helfen

SAARBURG. Die Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) hat auf ihrer Vollversammlung in Saarburg das Jahresthema "Chance Unternehmer" vorgestellt. Politisch hat das Gremium in Sachen Flugplatz Bitburg klare Zeichen gesetzt: Die IHK unterstützt die Bemühungen vorerst weiter bis 2008.

In ihrer nichtöffentlichen Sitzung hat die IHK Trier ihr Engagement für die Flughafen Bitburg GmbH um zwei Jahre verlängert. "Wir wollten damit ein klares Zeichen setzen und hoffen und erwarten, dass die Genehmigung für den Instrumentenflug noch in diesem Jahr erfolgt", sagte der neue IHK-Präsident Peter Adrian. Bis 2008 wird die Kammer damit ihre vor fünf Jahren begonnene Unterstützung vorerst ausdehnen. "Uns geht es vor allem um die symbolische Unterstützung", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel. Der öffentliche Teil der Vollversammlung stand dann ganz unter dem Zeichen des IHK-Jahresthemas: "Chance Unternehmen". IHK-Präsident Adrian versprach Gründungswilligen Unterstützung. "Unternehmer sein, will gelernt sein", sagte er und warb darum, dass sich alle Verantwortlichen bemühten, die Akzeptanz für das "Unternehmertum" in Deutschland weiter zu stärken. Es gehe darum, jungen Menschen wieder ein positives Gefühl für den Schritt in die Selbstständigkeit zu vermitteln. Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen wird die IHK dieses Thema 2007 vertiefen. Wirtschaftsminister Hendrik Hering sieht das Land auf einem guten Weg: "Wenn es um Unternehmensgründungen geht, sind wir Spitzenreiter." Mit 68 Gründungen je 10 000 Erwerbstätige liege Rheinland-Pfalz auf dem ersten Platz unter den 16 Bundesländern. Hering möchte diese Position weiter ausbauen. Deshalb werde noch in diesem Jahr ein Fonds aufgelegt, der helfen soll, die oft permanent knappe Eigenkapitalquote von Jungunternehmen zu stärken. Dass es in der Region einige vorbildliche Gründungen gibt, zeigte die Diskussion von acht Unternehmern mit Moderator Dieter Lintz vom TV. René Dumont und Julia Weisberg (Filmteam Mediaworkx, Trier) hatten die Unternehmer zuvor mit einem Film vorgestellt. Im Gespräch mit Susi Schölzel und Gudrun Borsch (G & S City Kaufhaus, Daun), Winfried Bindges (Sensor GmbH, Igel), Ole Seidel (alta 4 AG, Trier), Matthias Schneider (alhyra GmbH, Trier), Wolfgang und Christine Becker (Weinhaus Becker, Trier), Hermann Hennen (BLH Bauelemente und Lüftungstechnik, Trier), sowie Harald Eichten (Modutek Fertigungstechnik, Üttfeld/Eifelkreis Bitburg-Prüm) kristallisierten sich schnell die Probleme und Stolpersteine bei Gründungen heraus. Vor allem belaste Gründer die Finanzierung ihrer Vorhaben. Ein neues Gründerklima ist notwendig

In der Anfangsphase oder auch bei Ausbau- und Erweiterungsplänen seien die Hilfen in Deutschland vielfach noch verbesserungsfähig, kritisierten die Podiumsteilnehmer. Eine weitere große Herausforderung für junge Unternehmen ist es, geeignetes Personal zu finden. Der Fachkräftemangel könnte sogar zur größten Herausforderung für die Wirtschaft in der Region werden. Hilfe bieten dabei auch regionale Netzwerke, wie sich in der Diskussion zwischen Thomas Stieren, Vorsitzender des Kreises Junger Unternehmer, Robert Dennewald, Vizepräsident der Handelskammer Luxemburg, IHK-Präsident Peter Adrian und Wirtschaftsminister Hendrik Hering zeigte. "Die Großregion bietet jungen Unternehmen beste Chancen", war das einhellige Urteil. Tipps für Gründer gab es von Unternehmensberater Manfred Sliwka, der als Festredner ein Plädoyer für Unternehmensgründungen auf dem Land hielt.

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