Kampfansage mit Trillerpfeifen

Rund 150 Mitarbeiter des Trierer Stahlwerks (TSW) waren dem Aufruf der Gewerkschaft IG Metall gefolgt: Für vier Stunden traten sie gestern in einen Warnstreik.

Trier. (hw) Mit lauten Trillerpfeifen empfingen rund 150 Stahlwerker jeden, der sich dem Haupteingang des TSW näherte. Vier Stunden lang bezogen die TSW-Mitarbeiter vor dem Tor Position, um ihren Protest gegen die Forderungen der Geschäftsführung öffentlich zu machen. Nach Aussagen des Trierer IG-Metall-Chefs Roland Wölfl drängt die neue TSW-Geschäftsführung darauf, die Personalkosten um insgesamt 15 Prozent zu senken. "Länger arbeiten zum gleichen Lohn? Einkommensverzicht? Oder die Entlassung von bis zu 40 Mitarbeitern? So etwas ist mit uns hier nicht zu machen", rief Wölfl ins Mikrofon, und die Streikenden quittierten die Aussagen mit zustimmendem Beifall und lautem Pfeifengetriller. Der Betriebsrats-Vorsitzende Rudi Heinz rief die TSW-Mitarbeiter zur Geschlossenheit auf: "Wir haben in den vergangenen Jahren unseren Teil dazu beigetragen, dass es im Stahlwerk wieder läuft. Und eine Arbeitszeitverlängerung bedeutet nur, dass hier weitere Stellen wegfallen."Unterstützung bekamen die IG Metall und die TSW-Streikenden von Karl-Heinz Päulgen, dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Bezirk Trier. "Es ist wichtig, dass die Menschen für faire Bedingungen am Arbeitsmarkt kämpfen. Das gilt ebenso für euch wie auch für die vielen tausend Telekom-Mitarbeiter", sagte der DGB-Vorsitzende. Päulgen rief alle Beteiligten auf, den 1. Mai zu nutzen, um für die Rechte der Arbeitnehmer zu demonstrieren.

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