Krise schluckt Aufschwung

Die Wirtschaftskrise bremst den saisonalen Frühlings-Aufschwung am Arbeitsmarkt: Mit 3 585 000 hat die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen in diesem Monat nur um 1000 unter dem März-Wert gelegen. Der Vergleich zur Region ist erstaunlich: Hier gibt es 740 Arbeitslose weniger. 12 828 arbeitslose Menschen bedeuten eine Quote von 4,9 Prozent (-0,3).

Trier. "Die Region Trier verteidigt ihren Spitzenplatz auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt trotz schwieriger Vorzeichen. Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im April ist aber noch kein Grund zur Entwarnung", sagt Wolfram Leibe, Chef der Agentur für Arbeit Trier. Vielmehr sei der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf saisonale Entwicklungen zurückzuführen. "Insbesondere in der Bauwirtschaft hat sich der Beginn der Saison aufgrund des langen Winters in diesem Jahr vom März auf den April verschoben", sagt Leibe.

Im Baugewerbe ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber März um 17,2 Prozent auf 499 Personen zurückgegangen. Auch bei den Bau-Nebenberufen ist dieser Effekt zu erkennen. Leibe hofft, dass die Baubranche als klassisches Zugpferd der Wirtschaft die anderen Branchen der Region mitzieht. Insbesondere das Metallgewerbe und die Automobilzulieferer bereiteten noch immer Sorgen. Im Bund, im Land und in der Region Trier hilft derzeit vor allem die Kurzarbeit, dass weitaus mehr Menschen ihre Beschäftigung behalten

350 Betriebe mit insgesamt 9117 Mitarbeitern waren im Monat April zur Kurzarbeit zugelassen. 47 Betriebe mit 660 Mitarbeitern haben im April neu Kurzarbeit beantragt. Laut Leibe auch ein Indiz für das Bemühen der Arbeitgeber, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und weiter Fachkräfte an sich zu binden. Auf Bundes- und Landesebene schlägt die Krise schon weitaus stärker durch. Im April 2009 waren in Rheinland-Pfalz insgesamt 134 000 Frauen und Männer arbeitslos, 600 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb mit 6,5 Prozent konstant. Allerdings ist sie binnen eines Jahres um 0,7 Prozentpunkte gestiegen.

Im Bund stagnierte die Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent (= 3 585 000 arbeitslose Menschen).

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