Krumme Gurken müssen nicht auf den Müll

Mainz · Heute ist Welternährungstag. Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass bei Verwendung der ganzen Ernte weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Mainz. Kleine Schönheitsfehler wie Äpfel mit berosteter Schale, fantasievoll verwachsene Möhren oder zu klein geratene Birnen schmälern weder den Geschmack noch den Nutzwert der kostbaren Ernte. Hobbygärtner wissen das nur allzu gut. Wegen offizieller Normen und interner Schönheitsstandards bieten Supermärkte jedoch nur makellose Ware an.
"Es ist höchste Zeit, diese Handelsnormen auf den Prüfstand zu stellen", fordert Susanne Umbach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Statt nur auf das äußere Erscheinungsbild zu achten, sollten Handel und Verbraucher die inneren Werte der Lebensmittel mehr anerkennen." Wären Apfel, Möhre & Co. mit kleinen Macken etwas preiswerter auch im Lebensmittelhandel zu haben, würden vermutlich etliche Menschen zugreifen und sich vom Geschmack überzeugen lassen - nicht nur, um die Haushaltskasse zu schonen.
Jährlich erinnert der Welternährungstag daran, die Ernährungssituation rund um den Globus zu verbessern. "Dennoch hungern weltweit 870 Millionen Menschen. Gleichzeitig werden auf einem Viertel der weltweiten Ackerflächen Lebensmittel produziert, die letztendlich auf dem Müll landen", weiß Susanne Umbach. "Auch in Deutschland wird nach wie vor weniger perfekt gewachsenes Gemüse und Obst aussortiert und fliegt oftmals in die Tonne, weil es Standards nicht entspricht."
Mehr Informationen zum kreativen Kochen und Essen bietet die Ernährungsberatung der Verbraucherzentrale am landesweiten Servicetelefon montags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 13 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 0180/560756030. red

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