Kurzfristige Warnstreiks bei der Post

Trier/Saarbrücken · Für die Nacht vom 12. auf den 13. Mai hatte die Gewerkschaft Verdi kurzfristig die Beschäftigten aller Briefzentren in Rheinland-Pfalz und im Saarland zum Streik aufgerufen. Der Ausstand in Koblenz, Trier, Mainz, Ludwigshafen und Saarbrücken begann am späten Dienstagnachmittag.

Dadurch wurde in beiden Bundesländern eine erhebliche Anzahl an Briefsendungen nicht bearbeitet.
"Das in der vierten Verhandlungsrunde vorgelegte Arbeitgeberangebot ist nicht mehr als eine Mogelpackung," sagte Birgit Sperner, Landesfachbereichsleiterin der Gewerkschaft für Postdienste, Speditionen und Logistik.
Hintergrund der Tarifforderung nach einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden ist laut Gewerkschaft der Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe durch die Deutsche Post AG und ihre Flucht aus dem bestehenden Haustarifvertrag.
Mit dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes für die Paketzustellung in den zu diesem Zweck zum Jahresanfang gegründeten 49 Regionalgesellschaften verstoße die Deutsche Post AG gegen den zwischen den Tarifvertragsparteien abgeschlossenen Schutzvertrag, wonach das Unternehmen bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Paketzustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen vergeben darf. Für diesen Schutz verzichten die Beschäftigten unter anderem auf Kurzpausen und arbeitsfreie Tage. Mit der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, so die Gewerkschaft weiter, soll dieser Vertragsbruch kompensiert werden.
red

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