Lehre hat Zukunft

Das Rennen um die Ausbildungsplätze in der Region ist in vollem Gange. Im vergangenen Jahr unterschrieben 3867 Jugendliche einen Lehrvertrag. Auch 2007 werden rund 4000 Ausbildungsplätze benötigt.

Trier. In der Region Trier gibt es rund 142 000 Erwerbstätige. Und in diesem Jahr möchten weitere gut 4000 jugendliche Menschen den Sprung ins Arbeitsleben schaffen. "Bisher liegen uns rund 3000 Bewerbungen von Jugendlichen vor. Dagegen sind uns nur etwa 2500 Lehrstellen gemeldet", sagt Anton Thull von der Agentur für Arbeit Trier. Die Diskrepanz macht dem Experten jedoch keine großen Sorgen. "Bei den Bewerbern melden sich etwa 90 Prozent der Jugendlichen. Doch es gibt viele Firmen, die ihre Lehrstellen nicht an uns weitergeben", sagt Thull. Marcus Kleefisch, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), sagt: "Bei unseren Mitgliedsbetrieben erkennen wir den Trend, dass sich viele Betriebe frühzeitig die guten Jugendlichen sichern." Clevere Betriebe hätten bereits erkannt, dass es in Zukunft schwieriger wird, Fachkräfte zu bekommen. "Wer also vorausschauend plant, sichert sich jetzt die besten Jugendlichen und baut sich so seine eigenen Nachwuchskräfte auf." "Auch für Jugendliche ist eine Lehre sehr interessant", sagt Kleefisch. "Es gibt keine andere Qualifikation, die so gut bezahlt wird wie eine berufliche Ausbildung." Sein Kollege von der Handwerkskammer, Karl-Heinz Schwall, wirbt ebenfalls für die duale Ausbildung. "Nach einer Lehre steht jedem Gesellen die ganze Berufswelt offen." Der weitere Weg zum Meister oder ein Hochschulstudium seien lu krative Zukunftsaussichten für Handwerker, meint Schwall. Dabei führt er auch das so genannte duale Studium auf, bei dem junge Menschen gleichzeitig eine Lehre abschließen und ihren Bachelor-Abschluss an der Hochschule ablegen können.Die beiden Kammer-Experten nennen auch einige "Zukunftsbranchen", in denen die Aussichten besonders interessant sind. "Bei uns sind das beispielsweise die SHK-Branche (Sanitär-Heizung-Klimatechnik) und die Metallbauer", sagt Karl-Heinz Schwall. Kleefisch nennt für den Bereich der IHK die Metall-, Elektro-, Kunststoff- und Lebensmittelbranche sowie die Lagerlogistik.Bei diesen guten Aussichten rät auch die Arbeitsagentur Bewerbern, sich frühzeitig zu orientieren und sich nicht nur auf einen Beruf zu versteifen. Anton Thull erläutert: "Es ist wichtig, dass die Bewerber selbst aktiv werden, sich um Praktika bemühen und ihre Chancen ausloten."

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