Lehrstelle mit Job-Garantie

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) hat einen dringenden Appell an die Wirtschaft gerichtet: Schafft mehr Ausbildungsplätze! In der Region dürfte er damit auf taube Ohren stoßen, denn viele Betriebe suchen händeringend geeigneten Nachwuchs. Der TV stellt in einer Serie die Branchen mit den besten Chancen für Jugendliche vor.

 Elektromeister Erich Porn erklärt seinem Lehrling Andreas Vucenovic die nächsten Arbeitsschritte. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Elektromeister Erich Porn erklärt seinem Lehrling Andreas Vucenovic die nächsten Arbeitsschritte. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Die rund 300 Betriebe des Elektro handwerks in der Region sind auf der Suche nach gutem, engagiertem Nachwuchs. Zurzeit sind noch 75 Lehrstellen nicht besetzt. Die Chancen für junge Leute sind optimal, Experten versprechen: Wer einen ordentlichen Abschluss hinlegt, bekommt garantiert nach seiner Ausbildung eine Stelle.

Elektromeister Erich Porn wirbt für die Ausbildung. "Der Beruf ist interessant und sehr vielfältig und bietet glänzende Perspektiven", sagt der Firmenchef. Der Elektrobetrieb aus Trier hat insgesamt 22 Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende. In dreieinhalb Jahren Lehre werden die Nachwuchskräfte in den Bereichen Energie- und Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik und Informations- und Telekommunikationstechnik ausgebildet. "Die Arbeit ist vielfältig und abwechslungsreich", sagt der Elektromeister. Ob in der Haus- oder Gebäudetechnik, in der Industrie- oder der Kommunikationstechnik, der Beruf erfordert es, immer auf dem neuesten Wissenstand zu sein. Entsprechend erwartet der Elektromeister einiges vom Nachwuchs. "Wer sich für unsere Branche interessiert, sollte schon wissen, was das Ohmsche Gesetz ist." Das Trierer Unternehmen stellt Realschüler ein, "die in Mathe und Physik mindestens eine drei auf dem Zeugnis haben", erklärt der Firmenchef. Wichtig sei es ihm aber auch, dass sich die jungen Leuten ins Team einbringen. Der Lehrlingswart der Elektro-Innung Trier-Saarburg, Ralf Jakob (Elektro-Esser, Trier), sieht ebenfalls glänzende Aussichten für Nachwuchskräfte. Trotz weltweiter Krise - das Elektrohandwerk in der Region Trier sucht Fachkräfte. "Mit einem ordentlichen Hauptschulabschluss haben Jugendliche bei uns gute Berufsperspektiven", sagt der Lehrlingswart. Verlangt werden die typischen Tugenden: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Engagement. Jakob verweist auch auf die Ausbildungs- und Praktikumsbörsen, die bei der Kreishandwerkerschaft angeboten werden. "Die Ausbildung im Elektrohandwerk ist so vielfältig, dass gerade Jugendliche, die einen Bezug zur Technik haben, hier bestens aufgehoben sind", so der Lehrlingswart. "Und nach der Ausbildung steht den jungen Fachkräften die Welt offen, oder sie bleiben weiter im Betrieb, vielleicht später als Meister", sagt der Lehrlingswart.

Informationen zu dem Ausbildungsberuf und Hilfe bei der Berufswahl gibt es bei der Handwerkskammer Trier unter Telefon 0651/207117 oder im Internet unter www.hwk-trier.de. Bei der Agentur für Arbeit gibt es Informationen beim Berufs-Informations-Zentrum unter Telefon 0651/205-5000 oder im Internet unter www.arbeitsagentur.de.

Meinung

Keine Sackgasse

Die Hochschulabschlüsse Bachelor und Master, die Realschule plus - diese bildungspolitischen Entscheidungen drängen die duale Ausbildung in Deutschland in den Schatten. Die fundierte Lehre mit praktischem Lernen in den Betrieben und theoretischer Begleitung in der Berufsschule steht vor einer ungewissen Zukunft. Werden sich in Zukunft noch genügend Berufsabgänger für eine Lehre entscheiden? Deutschlands weltweiter Erfolg beruht auf dem Mittelstand und dem Ausbildungssystem. Die Lehre ist keine Sackgasse, sondern ein starkes berufliches Fundament. h.waschbuesch@volksfreund.de

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