LESERMEINUNG

TRIER. (red) Die Deutsche Bahn AG steht massiv in der Kritik. Die Volksfreund- Leser sind mit dem Angebot des ehemaligen Staatsbetriebes keinesfalls zufrieden: Billigflieger Zweimal im Jahr fahren wir als Gruppe nach München, immer mit der Bahn.

Die Fahrten sind vorher fest gebucht, die Plätze reserviert. Sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt erreichen wir in den seltensten Fällen in Mainz beziehungsweise Mannheim die Anschlusszüge, immer wieder haben wir Mühe, unser Ziel zu erreichen. Die Reservierungen sind meist besetzt, die Fahrgäste nicht gewillt, die mühsam ergatterten Plätze freizumachen, das Zugpersonal ist erst bei wiederholten Bitten bereit einzuschreiten. Als wir beim letzten Mal in Mainz Sonntagabends den letzten Anschlusszug wegen Verspätung nicht mehr erreichen konnten, erhielten wir vom "Service Point" die Visitenkarte eines Taxiunternehmens. Zahlen sollten wir, die Bahnkunden, bis Türkismühle. Die Fahrdienstleitung des ICE zuckte lakonisch die Schultern, als wir sie darauf aufmerksam machten, dass wir unbedingt den Anschluss wie gebucht und bezahlt erreichen müssten, wir seien doch berufstätig! Nun haben wir die Nase voll. Wir warten jetzt auf die Möglichkeit, per Billigflug nach München zu kommen. Klaus-Dieter Lorang 54413 Damflos KlDiLo@t-online.de Arme Landeskinder An einem Montagabend fuhr ich von Mainz nach Trier. Schon mit Verspätung gestartet, verpasste ich in Koblenz den Anschlusszug nach Trier. Die Weiterreise war erst wieder in einer Stunde möglich. Da ich den normalen Fahrschein, ohne IC-Zuschlag gekauft hatte, musste ich mich über zwei Stunden in der Regionalbahn amüsieren, und durfte nicht den etwa zur gleichen Zeit abfahrenden IC nutzen. Der laut Schaffner "immer über 30 Minuten Verspätung hat und doch im Endeffekt genauso schnell wie die Regionalbahn ist." Ich solle doch die 3,60 Euro Zuschlag sparen! So erblickte ich nach 4,5 Stunden den heimatlichen Hauptbahnhof! Dies alles nur, weil ich als Mainzer Studentin den günstigeren Nahverkehr nutzte und nicht in den teuren IC stieg! Es ist schon eine Zumutung, dass "Landeskinder", die zum Teil per ZVS in die Landeshauptstadt geschickt werden, für ihre Heimfahrt ein Vermögen opfern, man aber auf der anderen Seite mit demSemesterticket halb Hessen bereisen kann! Julia Repp 54294 Trier juliarepp@web.de Unzuverlässig In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit habe ich in den vergangenen Jahren bei weiten Entfernungen die Bahn mit Bahncard in Anspruch genommen. Dieser Weg war für mich kostengünstig und bequem, die Zugverbindungen suchte ich mir im Internet. Dieses hat sich nun seit dem 15. Dezember 2002 grundlegend geändert. Zwar fahre ich noch bis Juni 2003 mit der alten Bahncard zu den alten Konditionen, die Zuverlässigkeit ist aber eine Katastrophe. Keine Fahrt ohne Verspätungen, die bereits in Wittlich mit 15 bis 20 Minuten beginnen. Bei mehrmaligem Umsteigen sind Platzreservierungen völlig überflüssig, weil die gebuchte Zugverbindung nicht zustande kommt. Ich werde jedenfalls nach Ablauf der jetzigen Bahncard eine Neuanschaffung in Frage stellen.Franz Josef Mertes 54516 Wittlich franzjosefmertes@t-online.de Führerschein gemacht Ihr Artikel "Abenteuer Bahn" trifft voll ins Schwarze. Die "Abenteuer" sind immer dieselben: Verspätungen, verpasste Anschlüsse, defekte Züge, Abschaffung der Interregios. Ich habe das bis zu meinem 43. Lebensjahr mit entsprechend schwindendem Idealismus mitgemacht. Zur Einführung des neuen Preissystems habe ich innerhalb von sechs Wochen den Führerschein erworben und fahre inzwischen viel zufriedener mit dem eigenen Auto. Seit Ende Februar wieder als Fernpendler sogar zwischen Cham im Bayerischen Wald und Trier (530 Kilometer). Diese Strecke habe ich nur ein einziges Mal mit der Bahn unternommen. Nie wieder! Allein von Trier nach Frankfurt habe ich bei dieser "Reise" wegen Verspätungen und verpasster Anschlüsse fünf Stunden gebraucht. Albert Josef Urban 54290 Trier aurban@areion.org

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