Luxair streicht Stellen

LUXEMBURG. (sas) Aufregung in Luxemburg: Die Fluggesellschaft Luxair will bis 2008 rund 21 Millionen Euro sparen – mit einer neuen Flotte, weiteren Einnahmen und Stellenabbau. Selbst Kündigungen schließt das Unternehmen nicht aus. Die Gewerkschaften schäumen vor Wut über "fehlende Informationen".

Wie viele Luxair-Maschinen von wem wohin geflogen werden, das tüftelt derzeit die Direktion - zusammen mit der Unternehmensberatung Mc Kinsey - aus. Denn es geht darum, die Rentabilität der Luxair zu steigern. 2005 musste das Unternehmen einen Verlust von zwölf Millionen Euro ausweisen, 2008 könnten es - laut Projektion - schon 21 Millionen Euro sein. Schnelles Handeln ist also nötig, will man bis zum Sommer zu Potte kommen. Was das für die 2300 Beschäftigten bedeutet, ist noch unklar. Gewiss ist nur: Auch sie müssen Sparopfer bringen. Es herrscht bereits Einstellungsstopp. "Und wir werden auch nicht an einem Stellenabbau vorbeikommen", sagt Luxair-Sprecher Marc Gerges. Das solle durch Frühverrentung, Nichtbesetzung freier Stellen und "andere Möglichkeiten des Luxemburger Modells" geschehen. Zahlen nennt er nicht. "Wir wollen alles so sozialverträglich, wie möglich abwickeln. Aber wir können auch noch nicht sagen, ob es doch Kündigungen gibt", sagt er. Doch das hängt entscheidend von der Aufstellung der neuen Flotte ab, mit der man bis zu zwölf Millionen Euro sparen könnte - bei weniger und auslastungstärkeren Maschinen als heute mit 15 Flugzeugen. Derweil wüten die Gewerkschaften in Luxemburg über die Informationspolitik der Luxair. "Wir tappen völlig im Dunkeln und werden aus den Medien über Gespräche beim Arbeitsamt informiert", kritisiert OGB-L-Funktionär Helmut Hollerich. In Luxemburg sei man ein solches "Katz-und-Maus-Spiel" nicht gewöhnt. Deshalb ruft Hollerich auch den sozialistischen Transportminister Lucien Lux als Vertreter des Staates als Hauptaktionär mit 36 Prozent der Anteile dazu auf, "Gewerkschaften, Arbeitgeber und Staat zu einem Gespräch einzuladen". Letztlich habe die Ausrichtung der Luxair-Flotte auch Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen mit den Arbeitern und Piloten, die nun anstehen. Luxair-Sprecher Gerges weist die Kritik an der fehlenden Transparenz zurück: "Wir haben verschiedene Optionen, aber es ist noch nichts entschieden." Und letztlich sitze die Regierung im Verwaltungsrat, der die Luxair beauftragt habe, die Airline wieder flott zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort