Luxemburg, das Investitions-Paradies

Luxemburg . "Würden Sie diesem Mann Ihr Geld anvertrauen?" Wie in diesem Werbe-Slogan wird auch bei Investitionen sehr genau darauf geachtet, in welchem Land Unternehmen und Privatpersonen ihr Geld einsetzen. Das Großherzogtum Luxemburg scheint den besten Ruf zu genießen.

Nach einer Studie der in Genf ansässigen Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (Unctad) hatte Luxemburg als das kleinste EU-Land im Jahre 2002 mit umgerechnet 128 Milliarden Dollar weltweit den größten Zufluß an Direktinvestitionen aus dem Ausland. Damit ist unser Nachbarland die erste Adresse für ausländische Investoren. Laut der Unctad-Studie folgt China als das bevölkerungsreichste Land der Welt mit rund 53 Milliarden Dollar weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Die großen Industrienationen wie Frankreich, Deutschland, USA und Großbritanien folgen mit großem Abstand auf den nächsten Plätzen. Das als Kapitalstaat gepriesene Hongkong landet hinter Italien und Australien nur auf dem 15. Platz der Studie. Deutschland hatte im vergangenen Jahr im Vergleich zu Luxemburg weniger als ein Drittel an ausländischem Kapitalzufluß. Das überragende Ergebnis in Luxemburg beweist die erfolgreiche Umsetzung einer investitionsfreundlichen Steuerpolitik durch die Luxemburger Regierung, denn nur mit niedrigen Preisen bei Benzin, Tabakwaren und Alkohol kommt ein solch hoher Kapitalzufluß nicht ins Land. Im Gegensatz zu den guten Gewinnaussichten für ausländische Großinvestoren müssen die prviaten Anleger durch die erheblich gestiegenen Verwaltungsgebühren der luxemburgischen Aktienfonds verminderte Gewinne hinnehmen. Auch auf dem internationalen Fondsmarkt hat das Großherzogtum eine führende Position. Eine Studie des unabhängigen Investmentfond-Research-Unternehmens Fitzrovia in London ergab für die letzten zehn Jahre eine Steigerung der Verwaltungsgebühren zwischen 15 und 30 Prozent für in Luxemburg aufgelegte Aktienfonds. In der Fitzrovia-Studie wurde auch festgestellt, daß auch in Luxemburg trotz zunehmenden Fondsvermögen die Verwaltungskosten ansteigen. Die Studie kommt zu dem Schluß, daß die Tendenz zu höheren Verwaltungsgebühren bei den Investmentfonds dazu führe, günstigere Rabatte beim Vertrieb der Fonds zu offerieren. Der private Anleger freut sich über die direkt sichtbaren Rabattprozente auf die Ausgabeaufschläge der Investmentfonds, weiß aber nichts über die für ihn nicht sichtbar vom Fondsvermögen einbehaltenen hohen Verwaltungsgebühren.

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