Luxemburg hat immer noch die größte Anziehungskraft

Trier · Der Arbeitsmarkt in der Großregion wird weiter von Luxemburg befeuert. Etwa 140 000 Berufspendler aus Deutschland, Frankreich und Belgien arbeiten dort. 28 500 kommen aus der Region Trier. Und die Nachfrage ist ungebremst, wie der European Job Day in Trier zeigt.

Trier. "Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", sagt der Trierer Eures-Berater Mirko Löhmann. Weit mehr als 1000 Interessierte haben das Angebot genutzt und sich bei den mehr als 30 Firmen informiert, in Podiumsdiskussionen ihre Fragen um Steuer-, Renten- und Arbeitsrecht in Luxemburg eingebracht oder einfach bei den deutschen und luxemburgischen Gewerkschaften vorgesprochen. Für die Unternehmen, die auf der Messe werben, hat sich die Teilnahme gelohnt. "Wir haben gute Gespräche geführt", sagt Marion Mayer, Personalchefin beim Logistikunternehmen Dachser. Sie sucht Mitarbeiter für die junge Zweigstelle in Luxemburg. Voraussetzung: "Sie müssen zweisprachig sein und zeitlich flexibel." Dachser beschäftigt bundesweit 19 250 Mitarbeiter, 570 im saarländischen Überherrn und (noch) 25 in Luxemburg. Auf Fachkräftesuche ist auch ein Luxemburger Sozialdienst. Thomas Morbe von der Stëftung Hëllef Doheem sucht Mitarbeiter, die neben ihrer fachlichen Kompetenz auch Letzeburgisch verstehen. Bei der Zeitarbeitsfirma Tempo-Team ist Sprachkompetenz der Schlüssel für einen Job im Großherzogtum. "Französisch, Englisch, Deutsch - ohne Kenntnisse geht in Luxemburg wenig", sagt Slad Ben Hamida. Mehr als 70 Gespräche haben er und seine beiden Kollegen schon geführt, die meisten in Englisch.
Viel Lob, wenig Kritik


Und was sagen die Besucher: Anja M. (28): "Ich habe bereits einen Job in Luxemburg, wollte mich aber gerne informieren. Das Angebot ist zwar vielfältig, aber für Akademiker gibt es doch bessere Gelegenheiten." Peter S. (44) lobt vor allem die Infoveranstaltung, und die 18-jährige Mareen ist auf der Suche nach einer Lehrstelle und hat einige Termine in der Tasche. Für Bernd Sevenich von der Arbeitsagentur Trier steht fest, dass der Kampf um die Fachkräfte in der Region weitergeht. Zwar seien die Arbeitslosenquoten in Lothringen (9,8 Prozent), der Wallonie (neun Prozent), Luxemburg (5,8 Prozent) und Deutschland unterschiedlich. Fachkräfte seien aber überall gefragt.
Dies zeigt sich an der Pendlerentwicklung aus Deutschland. Obwohl Luxemburg steigende Arbeitslosenzahlen vermeldet, steigt auch gleichzeitig die Zahl der Pendler aus der Region. Aus Deutschland war im vergangenen Jahr ein Zuwachs von Luxemburg-Pendlern um 500 Personen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. hw

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