Luxemburg-Trier ab Ende 2014 im Stundentakt

Luxemburg · Dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Trier-Luxemburg bis Ende 2014 steht nichts mehr im Weg: Mit einer Vereinbarung haben sich das Großherzogtum, der Bund, das Land und die Deutsche Bahn auf eine Finanzierung geeinigt. Luxemburg zahlt demnach acht der insgesamt 19,6 Millionen Euro für den Ausbau auf deutscher Seite.

 Versprochen, der Ausbau kommt: Landesminister Roger Lewentz, Bundesminister Peter Ramsauer, Luxemburgs Infrastrukturminister Claude Wiseler und Bahnchef Rüdiger Grube (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Versprochen, der Ausbau kommt: Landesminister Roger Lewentz, Bundesminister Peter Ramsauer, Luxemburgs Infrastrukturminister Claude Wiseler und Bahnchef Rüdiger Grube (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Luxemburg. Ab Ende 2014 wird alles gut: Mit kräftiger Finanzspritze aus Luxemburg wird bis dahin der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Igel und Igel-West fertig sein. Von da an rollen die Züge von Luxemburg über Trier nach Koblenz im Stundenrhythmus, angedockt an den Rheinland-Pfalz-Takt. Für Luxemburg ist diese Anbindung mit dem Anschluss der Züge aus Saarbrücken in Trier immens wichtig, wie der Luxemburger Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, Claude Wiseler, seinen deutschen Kollegen noch einmal erklärte.
"Die Zuganbindung an Trier ist für uns der Weg nach Deutschland und ganz Osteuropa", sagte er bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung. Auch deshalb schießt Luxemburg acht Millionen Euro für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Igel nach Igel-West bei. Die kräftige finanzielle Unterstützung der etwa 19,6 Millionen Euro teuren Maßnahme wurde von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und dem rheinland-pfälzischen Infrastrukturminister Roger Lewentz begrüßt. Für den Bund minimiert sich mit der Beteiligung die Last auf rund 10,6 Millionen und fürs Land auf eine Million Euro.
Auf luxemburgischer Seite will das Großherzogtum sein Schienennetz sowohl in Richtung Deutschland als nach Paris und Brüssel weiter ausbauen. Laut Wiseler werde man in den kommenden Jahren noch 450 Millionen Euro investieren.
Bahnchef in Erklärungsnot


Bahnchef Rüdiger Grube hatte indes keinen leichten Einstand in der Runde. Just am Unterzeichnungstag wurde öffentlich bestätigt, was der TV schon vor einigen Tagen berichtete: Vier der sechs ICE/IC-Züge zwischen Koblenz und Trier fallen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember weg. Von Luxemburg aus sind drei von fünf Zugpaaren (Hin- und Rückfahrt) betroffen.
Lediglich um 7.09 Uhr und 9.09 Uhr (Ankunft Luxemburg 16.49 und 18.49Uhr) geht es dann noch von Luxemburg über Trier per IC nach Emden/Norddeich Mole und zurück. "Wir schreiben im Fernverkehr auf den Strecken jedes Jahr sechs Millionen Euro an Verlusten", rechtfertigte sich Grube. Ein Angebot ans Land, sich jährlich mit 1,7 Millionen Euro zu beteiligen, um die Fernverkehrsstrecken aufrechtzuhalten, habe Rheinland-Pfalz abgelehnt.
Für Minister Roger Lewentz bestand diese Option nie. "Fernverkehr ist Sache der Deutschen Bahn, Nahverkehr Sache des Landes." Man könne die Mittel nicht einfach verschieben, so Lewentz.
Unterstützung bekommt der SPD-Minister vom CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster. "Das ist so von der Bahn nicht in Ordnung. Da ist nichts von europäischem Gedankengut zu erkennen." Die Verluste habe die Bahn schon in der Vergangenheit getragen, die Region werde nun abgekoppelt.
Ende 2014 aber wird alles besser, wie den Plänen zu entnehmen ist. "Die Kapazität und Qualität wird sich auf der Strecke deutlich verbessern", sagte der luxemburgische Minister Wiseler.
Die Fahrzeit von Luxemburg soll sich um sieben Minuten verkürzen. Zudem wird die luxemburgische Bahn CFL (Chemins de Fer Luxembourgeois) acht neue Doppelstocktriebwagen für je 65 Millionen Euro anschaffen. Bereits ab Dezember sollen die Züge mit knapp 300 Sitzplätzen zwischen Luxemburg und Trier verkehren.

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