Luxemburger Betriebe stehen besser da als die deutsche Konkurrenz

Luxemburg · Der Luxemburger Kaufkraft sei Dank: Weil es dort viele Luxuskarossen und Dienstwagen gibt, liegt die sogenannte Bilanzbonität der Betriebe im Autohandel und bei Speditionen besser als bei vergleichbaren Unternehmen in Deutschland.

Luxemburg. "Die Bilanzbonität der luxemburgischen Unternehmen ist im Durchschnitt in den Branchen Automobilhandel und Speditionen besser als in Deutschland", betont Herbert Eberhard, geschäftsführender Direktor von Creditreform Luxembourg. Studienergebnisse seiner Auskunftei weisen darauf hin, dass die Ausfallquote gemessen an der Bilanzbonität sehr gering ist.
Creditreform Luxembourg hat anhand der Bilanzen von 2007 bis 2010 die Kreditwürdigkeit verschiedener Branchen getestet. Dabei haben die 65 registrierten luxemburgischen Unternehmen im Automobilhandel 2010 durchschnittliche 28,29 Millionen Euro Umsatz gemacht (2009: 20,16 Millionen Euro). In Deutschland wurde bei 11 813 Firmen ein durchschnittlicher Umsatz von 53,45 Millionen Euro registriert. Die Bilanzbonität lag in Luxemburg auf einer Rating-Skala von insgesamt zwölf Klassen bei Klasse sechs und in der Bundesrepublik bei Klasse sieben, wobei die Klasse eins die Beste ist.
Wolfgang Kohn, Leiter des Ressorts Rating bei Creditreform Luxembourg, erklärt: "Sowohl das nach der Krise gute Flottengeschäft sowie der hohe Anteil gewerblich genutzter Dienstwagen und kaufstarke Privatpersonen als auch ein hoher Anteil in der oberen Mittel- und der Luxusklasse gewährleisten ein margenträchtiges Geschäft in Luxemburg."
In ihrer Untersuchung der Speditionen bezieht sich Creditreform Luxembourg auf 85 Unternehmen, die 2010 einen durchschnittlichen Umsatz von 7,23 Millionen Euro (2009: 5 Millionen Euro) aufweisen. Die Bilanzbonität wurde von Klasse sieben auf Klasse sechs verbessert. In Deutschland liegt diese Bonität konstant in den vergangenen Jahren bei Klasse sieben bei einem durchschnittlichen Umsatz von 17,25 Millionen Euro. Die Straßentransporte haben in Luxemburg ihren Bereinigungs- und Verdrängungsprozess hinter sich. Vertretbare Margen werden auch in Zukunft zur Existenzsicherung beitragen. Die Initiativen der luxemburgischen Regierung im Bereich Logistik hätten positive Auswirkungen auf das Geschäft der Spediteure. In Deutschland sei das Eigenkapital geringer, was zu einer höheren Insolvenzgefahr führe. red/sas

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