Mehr Empfänger

BAD EMS/TRIER. (red/sas) Mehr als 103 000 Frauen, Männer und Kinder bezogen Ende vergangenen Jahres in Rheinland-Pfalz laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, 0,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Nach den Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems entsprechen die rheinland-pfälzischen Zahlen einer Sozialhilfequote (Empfänger je 100 Einwohner) von 2,5. Mit dieser Quote nimmt das Land nach Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen Platz vier unter den Bundesländern ein. Die Sozialhilfequote für ganz Deutschland liegt bei 3,4. Insgesamt wurden 2003 knapp 327 Millionen Euro aufgewendet. Rund ein Drittel der Sozialhilfeempfänger - fast 35 000 - waren Kinder und Jugendliche im Alter unter 15 Jahren. Rund 8300 waren jünger als drei Jahre, fast 9700 Kinder waren zwischen drei und sechs Jahre und knapp 8500 sieben bis elf Jahre alt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt bekamen, lag um 4,6 Prozent höher als im Jahr 2002. Fast 62 000 Bezieher von Sozialhilfe waren zwischen 15 und 65 Jahre alt, also im erwerbsfähigen Alter. Knapp zehn Prozent von ihnen waren erwerbstätig, bezogen also die staatliche Unterstützung, weil das Arbeitseinkommen für den Lebensunterhalt nicht ausreichte. Von den fast 56 000 nicht erwerbstätigen Empfängern waren über 25 300 arbeitslos gemeldet, gut 4800 waren in Ausbildung, und 11 000 konnten wegen häuslicher Bindung, wie zum Beispiel Kindererziehung, keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger im erwerbsfähigen Alter erhöhte sich gegenüber dem Jahr 2002 um 3,6 Prozent. Wegen des neu eingeführten Gesetzes über eine Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung hat sich die Zahl der Empfänger über 65 Jahre um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert. Gut 6100 über 65-Jährige bezogen zudem noch Sozialhilfe, weil sie mit jüngeren Lebenspartnern, die Sozialhilfe beziehen, in einem Haushalt leben oder einen erhöhten Bedarf haben wie etwa für kostenaufwändige Ernährung. Der Anteil der Empfänger ist in den kreisfreien Städten meist höher als in den Landkreisen. Mit 6,4 Empfängern je 100 Einwohner wies Ludwigshafen unter den kreisfreien Städten die höchste Sozialhilfequote auf, Landau den niedrigsten Wert (2,0). Trier hat einen Anteil von 3,7 Leistungsempfängern je 100 Einwohner. Unter den Landkreisen hatte Kusel mit 4,1 die höchste und die Südwestpfalz mit 0,7 die niedrigste Quote. Die Landkreise der Region Trier liegen jeweils unter dem Landesschnitt von 2,0 Leistungsempfängern je 100 Einwohner. Am schlechtesten steht der Kreis Daun mit 1,7, gefolgt von Trier-Saarburg (1,4). Die Kreise Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm stehen mit 1,3 Leistungsempfängern je 100 Einwohnern am drittgünstigsten im Land.

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