Mehr Investitionen, höhere Exporte: Wirtschaft in der Region Trier "läuft rund"

Trier · Gute Aussichten für 2014: Die Stimmung bei den Unternehmen in Bund, Land und Region Trier hat sich zum neuen Jahr nicht nur massiv verbessert. Die Wirtschaft wird wohl schneller wachsen als zuletzt, weil wieder mehr in die Betriebe investiert wird.

. Die Wirtschaftskammern in Region, Land und Bund haben sich gut auf diesen Tag vorbereitet. Denn zeitgleich stellen die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, die Arbeitsgemeinschaft der Landes IHKn und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ihre Konjunkturberichte zum Jahresbeginn vor. Gute Nachrichten lassen sich unisono nun auch eindrucksvoller verkaufen. Denn die Wirtschaftsentwicklung auf allen Ebenen kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben.
In Rheinland-Pfalz wie in der Region Trier bezeichnen mehr als 90 Prozent der Unternehmen ihre momentane Geschäftslage als gut oder befriedigend. Und knapp ein Drittel der Unternehmen erwartet, dass die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten sogar noch besser laufen werden. ´Landesweit gesehen ist damit die Stimmung bei den Unternehmen im Land so gut wie seit knapp drei Jahren nicht mehr.Alle Branchen wachsen


"Die Wirtschaft ist in einer guten Verfassung", sagt Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier erfreut. "Es läuft rund!" Der Beweis: Der Indikator für das Konjunkturklima - eine Kennziffer aus Geschäftslage und Erwartungen - ist mit aktuell 124 über die Boommarke von 120 geklettert.
Was für Glockauer das wichtigste Zeichen für ein sich beschleunigendes Wirtschaftswachstum ist: Vor dem Hintergrund der guten Stimmung in Bund, Land und Region verbessert sich auch die Investitionsneigung der Unternehmen wieder merklich: Mehr als ein Drittel der rund 135 befragten Unternehmen in der Region Trier mit insgesamt 14 000 Mitarbeitern will in diesem Jahr wieder mehr investieren, vor allem in den Ersatz bestehender Maschinen und Gebäude, weniger in neue Technik oder Produktionsstätten. "Da ist noch Luft nach oben", sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt, der dennoch von einem stärkeren Aufschwung ausgeht. "Wir haben ein gutes Konjunk turklima", sagt er.
Einziger Wermutstropfen sei jedoch, dass es nicht im gleichen Maße zu einem Beschäftigungszuwachs kommen werde. Mit elf Prozent wollen derzeit nur noch halb so viel Betriebe wie im vergangenen Herbst zusätzlich Personal einstellen. "Wir sind zwar davon überzeugt, dass es am Jahresende per Saldo einen Arbeitsplatzzuwachs geben wird. Allerdings wird der Impuls nicht so stark wie das Wachstum insgesamt sein", sagt er.
Dabei wachsen derzeit in der Region Trier alle Branchen im Gleichschritt. Vor allem die Dienstleistungsbranche zeichnet sich als regionale Wachstumslokomotive ab. Immerhin mehr als 94 Prozent der Betriebe berichten von guten oder befriedigenden Geschäften.
Aber auch der Handel verzeichnet wieder mehr Aufträge, die Industrie ist gar überdurchschnittlich stark ausgelastet.
Allerdings sieht die Kammer nicht alles in rosaroten Farbtönen: Hohe Energiepreise, die angespannte Fachkräftesituation sowie eine für die Betriebe noch unklare Wirtschaftspolitik der neuen schwarz-roten Bundesregierung könnten zum Wachstumshemmer werden, befürchtet die IHK Trier. Dennoch: "2014 wird voraussichtlich ein gutes Jahr für die regionale Wirtschaft werden", ist ihr Konjunkturexperte Matthias Schmitt überzeugt.Extra

Angesichts einer Exportquote in Deutschland von rund 50 Prozent setzt die deutsche Wirtschaft auch ganz auf die Ausfuhren. Und so rechnet denn auch ein gutes Drittel der Betriebe mit einem Exportplus, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) berichtet. In der Region Trier, das mit einem Anteil von 30 Prozent eine traditionell relativ niedrige Exportquote aufweist, sind gar 42 Prozent der Betriebe der Ansicht, in diesem Jahr mehr Waren ins Ausland liefern zu können. "Die Ausfuhren erreichen damit allmählich wieder die Dynamik vergangener Jahre", heißt es auf DIHK-Ebene. Der Trierer IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt sagt: "Der Export zeichnet ein sehr positive Bild und wird die regionale Wirtschaft noch weiter stärken." sas

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