Meine Wirtschaftswoche: Feta, Oliven - und darauf einen Ouzo

Kolumne · Ich mag ja den Tsipouro gern, ohne Anis schmeckt der doppelt gebrannte Traubenschnaps mir besser als Ouzo. Aber die letzte Party mit Tsipouro ist lange her, genauso lange wie mein letzter Griechenland-Urlaub.

Dabei wäre es jetzt angebracht, Solidarität zu zeigen. Die jüngste Handelsstatistik zeigt: In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben die Deutschen weniger Produkte aus Griechenland gekauft. Griechenland, ein vergleichsweise exportschwaches Land mit darbender Wirtschaft und als Staat seit Monaten immer kurz vor der Pleite, hat also noch weniger Euro aus dem Ausland eingenommen. Immerhin: Die Zahl der Griechenland-Urlauber ist in diesem Jahr wieder angestiegen. Und wir können auch künftig dazu beitragen, dass dieser lebenswichtige Sektor der griechischen Wirtschaft aufblüht. Auf Urlauber setzt schließlich auch die Regierung in Athen und investiert selbst in der Krise in dessen Wachstum - bald wohl mit Hilfe geliehener Milliarden. Warum nicht mal wieder auf Kreta Urlaub machen, in einem der nächsten Sommer? Aber auch wir Daheimbleibenden können unser Scherflein beitragen: echten Feta, Kalamata-Oliven und griechisches Olivenöl kaufen, mal einen Ouzo oder Tsipouro als Aperitif und öfter zum Griechen essen gehen - wenn der die Produkte aus dem Ursprungsland bezieht, ist das solidarisch, zumal, wenn er mit seinen hiesigen Umsätzen Familienmitglieder in Griechenland unterstützen sollte. Unser Soli-Konsum ist vielleicht nicht der fetteste Beitrag - den leisten wir ja als Steuerzahler in den europäischen Topf. Aber solche Hilfe schmeckt und entspannt im besten Fall und trägt dann ein wenig dazu bei, dass selbst griechische Anleihen irgendwann wieder eine sichere Geldanlage darstellen. In diesem Sinne: Já mas! Das ist griechisch und heißt: Prost! oht@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort