Wirtschaft Metallbranche: 24-Stunden-Streik in der Region Trier

Trier · Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen in der Metall- und Industriebranche stehen die Zeichen auf Sturm. 

(hw) Die  IG Metall will den Druck auf die Arbeitgeber mit ganztägigen Warnstreiks bundesweit kräftig erhöhen. Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e.V., war  beim Verhandlungsmarathon in Stuttgart dabei:  „Wir waren abschlussbereit. Wir hatten nach 16 Stunden Verhandlung weitreichende Fortschritte auf dem Tisch. Dies gilt sowohl für das Entgelt als auch für flexible Arbeitszeitmodelle und einen zeitlichen Ausgleich für einzelne Beschäftigtengruppen. Unser Angebot mit einem Gesamtvolumen von 6,8 Prozent für 27 Monate wurde gar nicht erst zur Kenntnis genommen.“ Augenscheinlich wolle der IG Metall-Vorstand diesen jetzt beschlossenen Streik unbedingt, so Bröker, „um sein neues ,Spielzeug’ 24-Stunden-Streik auszuprobieren“.

Christian Z. Schmitz, IG-Metall-Bevollmächtigter in der Region Trier,  bewertet die Situation natürlich vollkommen anders. „Wenn man das Angebot richtig betrachtet, kommen substanziell gerade einmal 3,1 Prozent Lohnerhöhung pro Jahr heraus. Das ist deutlich weniger als vor zwei Jahren und angesichts der sehr guten wirtschaftlichen Lage der Unternehmer ein Affront.“ Zudem hätten die Arbeitgeber die Hürden für eine Verkürzung der Vollzeit auf 29 Wochenstunden und einen Lohnausgleich so hoch gelegt, dass kaum ein Beschäftigter dies in Anspruch nehmen könnte. Um die Arbeitgeber umzustimmen, drohen nun Streiks. Christian Z. Schmitz: „In der Region wird es am 2. Februar bei einem Betrieb einen 24-Stunden-Streik geben.“ Laut IG-Metall-Vorstand sollen bundesweit 250 Unternehmen bestreikt werden.

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