Miese Zahlungsmoral kostet 1000 Arbeitsplätze in der Region
Trier · Die schlechte Zahlungsmoral von Kommunen, Gewerbe und Privaten ist ein Jobkiller: Mehr als 1000 Arbeitsplätze gingen dem Handwerk in der Region wegen nicht oder nur verzögert bezahlten Rechnungen verloren. Rund 35 Millionen Euro mussten die 7000 Handwerksbetriebe in den Wind schreiben.
(hw) Die schwindende Zahlungsmoral ist der Handwerkskammer Trier (HWK) weiter ein Dorn im Auge. Auch 2010 ist trotz einer verbesserten Wirtschaftslage die Situation angespannt. "Statistisch gesehen verlieren unsere Mitgliedsbetriebe im Jahr 22 Millionen Euro durch nicht bezahlte Rechnungen und rund 13 Millionen Euro durch Zinsen, die sie mehr aufbringen müssen, weil ihre Kunden nicht zeitig zahlen", rechnet HWK-Geschäftsführer Matthias Schwalbach vor.
In einer Umfrage der Kammer gab jedes sechste Unternehmen an, dass es auf Grund verzögerter oder komplett ausgefallener Leistungen Personal entlassen musste. "Wenn dabei jeweils nur ein Mitarbeiter betroffen ist, sind so in der Region mehr als 1000 Arbeitsplätze durch schlechte Zahlungsmoral vernichtet worden," sagt Schwalbach. Jeder neunte regionale Betrieb musste wegen ausstehender Rechnungen sogar schon um seine Existenz fürchten.
