Minijob statt Mikrojob

Mit dem flächendeckenden Ausbau des schnellen Internets locken Angebote zum Geldverdienen im Netz. Dies sind Clickworker- oder Crowdworker-Jobs.

Während Crowdworker anspruchsvollere Arbeiten ausführen, erledigen Clickworker repetitive Kleinstaufgaben in der Sprach-, Bild- und Texterkennung. Sie kategorisieren Bilder, erfassen Etiketten, schreiben oder korrigieren Kurztexte. Diese Mikrojobs werden häufig von Studenten und Schülern als Nebenjob oder von Hausfrauen erledigt. Zum Leben als ungesicherter Solo-Selbstständiger reichen erst mehrere Mikrojobs.
Allein bei clickworker.com sind 800 000 Nutzer registriert, davon etwa ein Viertel aus Deutschland. Für die IG-Metall sind die Clickworker digitale Tagelöhner. Die Gewerkschaft betreibt eine Internetplattform - <%LINK auto="true" href="http://www.faircrowdwork.org" text="www.faircrowdwork.org" class="more"%> -, auf der sich Clickworker austauschen und Plattformen bewerten können. Und sie fordert auch für Clickworker den gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro pro Stunde. Dieser wird sich aber nicht durchsetzen lassen. Denn die meisten Clickworker-Jobs lassen sich wie Call-Center-Jobs über die deutschen Grenzen hinaus auslagern. Bevor man versucht, als Clickworker online Geld zu verdienen, sollte man eine Nebenbeschäftigung als Minijobber suchen. Zwar ist die zeitliche Flexibilität geringer, aber dafür erhält man mindestens 8,84 Euro die Stunde und hat im Prinzip die gleichen Rechte wie ein Vollzeitbeschäftigter ( <%LINK auto="true" href="http://www.Minijobzentrale.de" text="www.Minijobzentrale.de" class="more"%> ). Ein Minijob hat viele Vorteile gegenüber einem Mikrojob als soloselbstständiger Clickworker.
Rainer Nahrendorf ist ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und Buchautor.

Foto: privat

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