Mit "Ausbildung jetzt" zur Lehrstelle

Neuerburg/Waldrach · Der Übergang von der Schule ins Berufsleben funktioniert oft noch nicht reibungslos. Damit Schüler und Ausbildungsbetriebe besser zueinanderfinden, engagieren sich seit rund zehn Jahren die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer (HWK), die Arbeitsagentur und der TV in der Aktion "Ausbildung jetzt".

55 junge Menschen in den beiden Realschulen in Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Waldrach (Trier-Saarburg) bereiten sich in den kommenden zwei Jahren auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Die Schüler werden dabei von der Aktion "Ausbildung jetzt" begleitet.

Damit beschreiten die Akteure Neuland. "Wir wollen am Beispiel der Realschulen plus in Neuerburg und Waldrach zeigen, mit welchen Mitteln sich Lehrer, Eltern und Schüler auf die Chancen vorbereiten, die Ausbildungsberufe bieten", sagt Günther Behr von der HWK. Marcus Kleefisch (IHK) ergänzt: "Unser Ziel ist es dabei nicht, die Jugendlichen bei der Hand zu nehmen und ihnen eine Lehre zu vermitteln. Wir wollen nur Wege zeigen, wie die Schüler und Eltern an Informationen kommen, wie sie Fehler bei der Auswahl, bei der Bewerbung und ihrer Zukunftsplanung vermeiden können." Diese Wege sollen sozusagen die Möglichkeiten aufzeigen, die jede Abschluss-klasse hat. "Wir werden die Klassen zwei Jahre lang begleiten und beobachten, was gut und weniger gut abgelaufen ist", sagt Gundula Sutter, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier. Im Volksfreund werden die einzelnen "Berufsorientierungsschritte" vorgestellt: Das gute Bewerbungsschreiben, das Auftreten beim Bewerbungsgespräch - die Schüler aus Neuerburg und Waldrach stehen dabei im Fokus. Die 24 Schüler der 9d der Grund und Realschule plus in Neuerburg (Klassenlehrer Joachim Holleitner) werden dabei neben den externen Fachleuten von Konrektorin Ute Oetjengerdes und Schulsozialarbeiterin Uschi Thielen-Palzkill betreut, die 31 Schüler der 9R der Grund und Realschule plus in Waldrach machen sich mit Klassenlehrerin Kirsten Schladebach-Jellali und Konrektorin Karin Reichert auf Berufsorientierungstour. Dabei haben die Jugendlichen zum Teil schon recht konkrete Berufswünsche: Lukas (15) würde gerne Fußballprofi werden, doch weil er weiß, dass daraus nichts wird, hat er eine Alternative: Tierpfleger. Joe (14) hingegen hat mit seinem Wunsch "Koch" beste Aussichten auf eine Lehrstelle. Der 14-jährige Daniel möchte KFZ-Mechatroniker werden, fünf Autos hat die Familie, vielleicht ein Grund für seine Neigung.

In den kommenden zwei Jahren wird sich zeigen, was aus ihren Wünschen wird oder, ob sie nicht einen neuen Traumjob finden. Extra Eine Vielzahl an Berufen: Die Mitgliedsbetriebe der IHK bilden jährlich mehr als 2000 junge Menschen in der Region Trier aus, die Handwerksbetriebe stellen gut 1500 Jugendliche jedes Jahr als Lehrlinge ein. Im Handwerk gibt es dabei rund 140 verschiedene Berufe. Industrie und Handel bieten theoretisch 250 unterschiedliche Berufe. In der Region Trier können junge Menschen immerhin zwischen rund 250 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen, die regelmäßig von den Betrieben angeboten werden. Auch zur Zeit haben Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, noch gute Karten. Etwa 400 freie Lehrstellen stehen aus fast allen Branchen zur Verfügung. (hw)

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