Mit der Veränderung fängt man bei sich an

Rund zwei Stunden beste Unterhaltung und praktische Tipps für eine bessere Selbstmotivation bekamen die Besucher der Auftaktveranstaltung von Erfolg 2010 - Von den Besten profitieren. Verhaltenstherapeut Jens Corssen stellte sein Prinzip des Selbstentwicklers vor.

 Jens Corssen. TV-Foto: Julia Kalck

Jens Corssen. TV-Foto: Julia Kalck

Trier. (jka) "Es ist ungemein schwer, sein Verhalten zu ändern", begann Jens Corssen seinen Vortrag zum Thema "Der Selbstentwickler - Mit der Veränderung bei sich anfangen" am Montagabend in der nicht ganz vollen Europahalle in Trier. Der Verhaltenstherapeut ist Spezialist für mentale Selbstführung, arbeitet seit vielen Jahren als Berater für Konflikt- und Krisenbewältigung, berät Manager ebenso wie Profisportler. Er bildete den Auftakt zur zehnteiligen Reihe "Erfolg 2010 - Von den Besten profitieren", die der TV und das Wirtschaftsmagazin Macher präsentieren.

Mit der Einsicht, dass es ungemein schwer sei, sein Verhalten zu ändern, könnte er sich zu Beginn fast selbst den Wind aus den Segeln nehmen. Doch genau damit holt er die Zuhörer ab, nimmt sie mit auf einen Weg, in Sachen Veränderung bei sich selbst anzufangen, statt darauf zu warten, dass sich die Umgebung ändert. "Heute ist ein besonderer Tag für Sie: Ab heute klagen Sie nicht mehr", sagte er. Nie mehr "das darf doch nicht wahr sein", nie mehr "das geht so nicht" - "Verstimmtheit ist Rechthaberei", ist Corssen überzeugt.

Zwei Sätze sind für ihn dabei zentral: "Wo ich bin, will ich sein" und "Was ist, ist, und wie ich es beurteile, bestimmt mein Erleben". Darüber, so Corssen, ließe sich die Klagerate reduzieren und die Ausstrahlung verbessern - und damit auch die Stimmung. Jeden Tag solle man sich dieser Sätze bewusst werden. Immer wieder.

Anschaulich machte er das an einem ganz persönlichen Erlebnis. Ein Tennismatch im Urlaub - sein Gegner ist eigentlich besser als er, hadert aber mit dem Wetter, dem Platz, dem Wind, dem Regen in der Nacht zuvor und schließlich mit sich selbst. Er verliert. Weil er nur auf die Schwächen geschaut hat, sagte Corssen. Weil er mangelorientiert war. "Stärkenmanagement ist besser", riet er. Nicht nur auf dem Tennisplatz, sondern auch in der Kindererziehung oder im Verhältnis zu Angestellten. Wer bei sich selbst anfängt, sein Bestes gibt auf der Achterbahn des Lebens, der kann aus ungünstigen Situationen eben günstigere machen. Und motiviert am Schluss nicht nur sich selbst, sondern auch andere, indem man sich jeden Morgen sagt: "Heute mache ich noch einmal mit. Und wenn ich mitmache, gebe ich mein Bestes." So könne man abends abschalten - man hat ja sein Bestes gegeben. Die nächste Runde der Vortragsreihe ist am 10. Mai um 19.30 Uhr. Dann ist der Journalist Cherno Jobatey in der Europahalle zu Gast. Er spricht zum Thema digitale Macht. Infos und Karten unter www.unternehmen-erfolg.de

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