TRIER Mit mehr MINT zu mehr Fachkräften

TRIER · Die IHK Trier bringt Unternehmen und Schulen zusammen, um weitere Lernkooperationen, auch in Sachen IT-Förderung, anzustoßen.

 Sie intensivieren künftig ihre Kooperation mit dem Programm IT2School: die Kurfürst-Balduin-Realschule plus Wittlich (vertreten durch Daniel Heinen, Ina Röper und Marianne Schönhofen, von links) und das Wittlicher Unternehmen Bennimghoven (vertreten durch Michael Thielen, rechts).

Sie intensivieren künftig ihre Kooperation mit dem Programm IT2School: die Kurfürst-Balduin-Realschule plus Wittlich (vertreten durch Daniel Heinen, Ina Röper und Marianne Schönhofen, von links) und das Wittlicher Unternehmen Bennimghoven (vertreten durch Michael Thielen, rechts).

Foto: TV/Björn Pazen

Ohne MINT-Berufe keine Weiterentwicklung in Sachen Klimaschutz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – diese These ist bekannt. Aber wie begeistert man Schülerinnen und Schüler für Mathematik, IT und Naturwissenschaften, also die sogenannten MINT-Fächer – und steigert zugleich deren Interesse für technische Ausbildungsberufe? Aktuell fehlen rund 300.000 MINT-Fachkräfte in Deutschland. Was also tun?

Um neue regionale Partnerschaften in Sachen MINT-Förderung auf den Weg zu bringen, veranstaltete die Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) gemeinsam mit dem Verein Wissensfabrik ihr zweites MINT-Forum. Insgesamt über 90 Vertreter von 25 regionalen Unternehmen – allesamt engagierte Ausbildungsbetriebe – und 24 weiterführenden Schulen trafen sich im IHK-Tagungszentrum.

Genau einen Tag zuvor hatte das Land seine MINT-Förderung für weitere Jahre festgeschrieben. „Extra für Sie, Herr Glockauer, und Ihre Veranstaltung“, meinte Bildungsministerin Stefanie Hubig in Richtung des IHK-Hauptgeschäftsführers. Die neue MINT-Vereinbarung sieht einen Förderwettbewerb für regionale Netzwerke und Projekte sowie jährlich 150.000 Euro Projektfördermittel vor.

Als Schwerpunkte nannte Hubig vor allem den Aufbau außerschulischer Lernorte sowie die Verzahnung schulischer und außerschulischer Projekte. Und damit war auch der Rahmen für die IHK-Veranstaltung abgesteckt. Denn im Fokus stand eine der ersten regionalen MINT-Partnerschaften – jene des Wittlicher Unternehmens Benninghoven mit der Kurfürst-Balduin-Realschule plus (KBR) in Wittlich. Der weltweit tätige Produzent von Asphaltmischanlagen ist schon länger Kooperationspartner der Schule und stattet die KBR nun mit einem Lernkoffer aus dem Programm IT2School aus.

„Mit diesem Programm setzen wir schon in der Orientierungsstufe an, um Schüler gerade für IT-Themen zu begeistern, zum Beispiel durch einfache Programmierungen“, sagt Daniel Heinen, KBR-Konrektor und an der Schule verantwortlich für das IT2School-Projekt.

Später werden sogenannten Calliope-Mini-Geräte programmiert, zum Beispiel als Klavier, oder es werden aus dem IT2School-Lernkoffer Morseapparate hergestellt. „Wir haben ein großes Interesse am Wahlpflichtfach Technik und Naturwissenschaften, daher ist dieser Lernkoffer ein idealer Zusatz in diesem Fach“, berichtet Heinen.

Dass dieses IT- und MINT-Wissen auch bei einer Bewerbung für eine Ausbildungsstelle im technischen Bereich wichtig ist und sehr gerne gesehen wird, betont Michael Thielen, der bei Benninghoven Ausbilder für den Bereich Elektroniker ist: „Die Suche gerade nach technischen Azubis ist nicht einfach, daher arbeiten wir sehr gerne mit Schulen im Bereich von Lernkooperationen zusammen. Und dazu gehört auch die Finanzierung der IT2School-Lernkoffer“, sagt Thielen. Daneben beinhalten diese Lernkooperationen bei Benninghoven auch Betriebsbesichtigungen und Praktika für Schüler sowie Schulbesuche zum Beispiel bei Bewerbertagen oder Ausbildungsmessen.

Auf der anderen Seite profitieren auch die Schulen von diesen Kooperationen: „Durch die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern wie Benninghoven, der Sparkasse Mittelmosel oder dem Wittlicher Unternehmen Clemens erhöhen wir den Praxisbezug in unserer Berufsorientierung. Wir bringen unsere Schülerinnen und Schüler mit den Betrieben zusammen, um ihnen die vielen verschiedenen Ausbildungsberufe und Unternehmen vorzustellen. Das ist eine klassische Win-Win-Situation“, sagt Ina Röper, die Berufswahlkoordinatorin der Kurfürst-Balduin-Realschule plus. Beim MINT-Forum in der IHK unterzeichnete Schulleiterin Marianne Schönhofen dann auch gleich eine weitere Kooperationsvereinbarung (siehe Extra).

Und dem Wittlicher Beispiel aus Schule und Unternehmen wollen nun viele weitere folgen, denn eines der Ziele der IHK-Veranstaltung war das „Matching“ von neuen Bildungspartnerschaften. „Wir haben ein großes Interesse auf beiden Seiten bemerkt, um diese Form der Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen auszubauen. Es gab im Anschluss einen regen Austausch beider Seiten, mit Ziel von Bildungskooperationen und speziell auch der Unterstützung durch IT2School-Lernkoffer“, sagte Alexander Oster von der IHK Trier, der das MINT-Forum organisiert hatte.

Die IHK-Mitarbeiter brachten noch am gleichen Abend viele potenzielle Partner zusammen – zur Freude ihres Chefs: „Bildungspartnerschaften helfen dabei, dass der Übergang von Schule zu Beruf zur Schnitt- und nicht zur Bruchstelle wird“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer. 

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