Mittelstand gut aufgestellt

Der Mittelstand in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg ist gut aufgestellt. Dies ist das Ergebnis einer Sparkassen-Analyse. Rund 1200 Sparkassen haben sich an einer bundesweiten Untersuchung beteiligt und ihre Daten miteinander verglichen.

Trier. (hw) "Diagnose Mittelstand 2010", unter diesem Titel stellen Sparkassen ihre Analyse vor, die die wirtschaftliche Situation von mittelständischen Kunden der 1200 Kreditinstitute untersucht. Als Basis der Untersuchung dienen rund 180 000 Geschäftsabschlüsse des Bilanzjahres 2007 und weitere 97 000 Bilanzen aus dem Folgejahr. "Da vier von fünf Unternehmen die Sparkasse Trier zu ihrem persönlichen Finanzpartner gewählt haben, sind die Aussagen der ausgewerteten Bilanzen in hohem Maße repräsentativ und lassen sehr gute Rückschlüsse auf die regionale Situation der Wirtschaft zu", sagt der Trierer Sparkassen-Chef Remigius Kühnen. Dabei fällt das Urteil recht günstig aus: "Die Region Trier ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sehr gut aufgestellt." Das liege größtenteils an der mittelständisch geprägten Struktur der hiesigen Wirtschaft. Sie sei deutlich weniger von industrieabhängigen Einflussfaktoren betroffen. Das habe sich bisher auch sehr abmildernd auf den lokalen Arbeitsmarkt ausgewirkt. "Bei der Sparkasse Trier ist und war von einer Kreditklemme nichts zu spüren. 2009 erhöhte sich der Bestand an Krediten um 150 Millionen Euro oder sechs Prozent." Mehr als die Hälfte des Zuwachses entfalle auf Firmen- und Gewerbekunden. "Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der überwiegende Teil der Kredite für Investitionen und Projekt- und Bauträgerfinanzierungen verwandt wurde", bewertet die Sparkasse Trier die Entwicklung.

Auch in Sachen Eigenkapitalquote haben sich die heimischen Unternehmen laut Mittelstandsdiagnose verbessert. Nach 10,8 Prozent 2006, stieg die Eigenkapitalquote 2007 auf 11,5 Prozent und hat sich bundesweit 2008 nach ersten Trendaussagen mit einer Quote von 13,9 Prozent nochmals verbessert.

"Wir können auf Basis der inzwischen fast vollständig vorliegenden Bilanzen 2008 mit 15,5 Prozent einen deutlich besseren Wert bei der Eigenkapitalquote bei unseren Firmen- und Gewerbekunden feststellen", sagt Sparkassen-Chef Kühnen. Zudem verfügten die hiesigen Mittelständler über eine gute Liquidität.

Situation in der Region besser als bundesweiter Durchschnitt



Mit Blick auf diese Zahlen ist der Sparkassenvorstand mit Remigius Kühnen, Günther Passek und Peter Späth auch 2010 für den heimischen Mittelstand zuversichtlich. "Im Vergleich zu Rheinland-Pfalz und auch bundesweit ist die Marktsituation in und um Trier deutlich positiver zu bewerten", sagen die Experten. Über ein Drittel der deutschen Unternehmen sei gar nicht von der Krise berührt oder habe sogar von ihr profitiert. Weitere 45 Prozent der Unternehmen seien von der Krise durch Umsatz- und Gewinneinbrüche stärker betroffen, können sie aber nach unserer Einschätzung aus eigener Kraft bewältigen. Rund ein Fünftel der Unternehmen hätten allerdings sehr zu kämpfen, darunter seien fast sechs Prozent der Unternehmen, deren Existenz durch die Krise akut bedroht sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort