Muh hat die Milliarde im Blick

Rainer Sievers, Vorstands-Chef der Milchunion Hocheifel (Muh), zog gestern zufrieden einen positive Bilanz für das Jahr 2006. Mit Blick auf das laufende und das kommende Jahr kommt der Muh-Chef gar schon einmal ins Schwärmen. Und die gute Nachricht für Bauern: Der Milchpreis wird weiter steigen.

 Zufriedener Vorstand: Manfred Graff, ehrenamtlicher Vorstands-Vorsitzender, Muh-Chef Rainer Sievers, Aufsichtsrats-Vorsitzender Klaus Land und Vertriebsgeschäftsführer Winfried Meier (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Zufriedener Vorstand: Manfred Graff, ehrenamtlicher Vorstands-Vorsitzender, Muh-Chef Rainer Sievers, Aufsichtsrats-Vorsitzender Klaus Land und Vertriebsgeschäftsführer Winfried Meier (von links). TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Pronsfeld. 2006 war für die Muh ein erfolgreiches Jahr. Umsatz, Ergebnis und Export wurden gesteigert. "Wir haben uns in einem hektischen Marktumfeld erfolgreich entwickelt", sagte der Geschäftsführende Vorstand der Muh, Rainer Sievers, während der Bilanzpressekonferenz in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Zweistellige Zuwachsraten im Kerngeschäft (H-Milch) und moderates Wachstum in den anderen Geschäftsbereichen seien Belege für ein positives Geschäftsjahr. Auslandsgeschäft zieht kräftig an

So stieg die verarbeitete Milchmenge von 904 Millionen Kilogramm Milch auf 922 Millionen Kilogramm. Der Umsatz der Muh stieg um 3,3 Prozent auf 462 Millionen Euro (Vorjahr: 448 Millionen). Vor allem im Export legte das Unternehmen zu. "Der Umsatzanteil liegt jetzt schon bei 27,5 Prozent. Vor allem durch die neu gegründete Tochter Muh-France konnte im Nachbarland der Absatz um 45 Prozent erhöht werden", sagte Vertriebsgeschäftsführer Winfried Meier. Die positive Geschäftsentwicklung macht auch die Muh-Bauern glücklich. "Mit einem Auszahlungspreis von knapp 29 Cent pro Kilogramm Milch liegen wir wieder bundesweit in der Spitze", sagte Sievers. Die Muh-Auszahlung habe damit 1,6 Cent über dem Molkereidurchschnittspreis gelegen. Das Thema Fusion ist für den Muh-Chef abgeschlossen. Man habe mit der Humana weiterhin ein gutes und konstruktives Verhältnis, doch unter den jetzigen Voraussetzungen am Milchmarkt seien Fusionen oder größere Kooperationen kein Thema. Die Zielrichtung der Molkerei geht eindeutig in Richtung "Wachsen am Standort". Laut Sievers wird man 2007 vielleicht mit 980 Millionen Kilogramm verarbeiteter Milch noch knapp an der Milliarden-Grenze vorbeischrammen, "2008 werden wir aber weit mehr als eine Milliarde Kilogramm Milch verarbeiten." Vor allem der niedrige Milchpreis des Mitbewerbers Campina lässt die Muh zukünftig in Milch schwimmen. 100 Millionen Kilo Milch zusätzlich

"Rund 200 Milchbauern mit einer Gesamtmilchmenge von 40 bis 45 Millionen Kilogramm Milch werden vom 1. Januar 2008 an an uns liefern", erklärte Muh-Chef Sievers. Damit nicht genug: Laut Sievers werden zehn Millionen Kilo von der Hochwald, rund 20 Millionen Kilogramm aus Belgien und von Dr. Oetker (Onken) würden der Muh insgesamt ein Plus an Milchmenge von 100 Millionen Kilogramm ab 2008 bescheren.Auch die positive Marktentwicklung wird nach Ansicht von Sievers weiter anhalten. "Milch wird ein knappes und gefragtes Produkt bleiben." So hofft denn der Molkerei-Chef, dass im nächsten Jahr der Milchauszahlungspreis an die Landwirte um etwa 3,5 Cent steigen könnte. "Man muss berücksichtigen, dass die beim Lebensmittelhandel durchgesetzten Preiserhöhungen ja erst ab dem zweiten Halbjahr greifen." Die Muh-Bilanz zeigt auf jeden Fall, dass bessere Zeiten auf die Milchbauern zukommen.

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