Muh-Mitarbeiter verunsichert

Die Krise in der Milchwirtschaft hat zwischen den Landwirten zum Teil große Gräben aufgerissen. Doch auch bei der Belegschaft der Milch-Union Hocheifel ist man über einige Aktionen nicht glücklich. Der Betriebsratsvorsitzende Reimund Dimmer sprach mit dem TV über die Stimmung bei den 700 Muh-Beschäftigten.

Pronsfeld. (hw) Reimund Dimmer ist seit genau 20 Jahren Betriebsratsvorsitzender bei Milch-Union Hocheifel in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm). An eine solch stürmische Zeit wie momentan in der Branche herrscht, kann er sich aber kaum erinnern. Die vergangenen Wochen und Tage hätten sich bei der Belegschaft stark ausgewirkt, sagt Dimmer dem TV. "Es gibt bei vielen Kollegen große Verunsicherung. Ist mein Arbeitsplatz überhaupt noch sicher?"Im Kampf des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM) um einen fairen Milchpreis sei die Rolle der Milch-Union Hocheifel (Muh) in den vergangenen Wochen sehr kontrovers diskutiert worden. "Unserer Meinung nach ist dabei in vielen Fällen die Grenze des Erlaubten überschritten worden. Gerade die, die für einen fairen Milchpreis kämpfen, sollten das Wort ,fair' wörtlich nehmen." Vor allem bemängelt der Betriebsratsvorsitzende einige "persönliche Beleidigungen". Dimmer weiter: "Wen wundert es, dass dies unter den mehr als 700 Beschäftigten eine nie dagewesene Unruhe ausgelöst hat." Dabei ist laut Dimmer das Unternehmen bestens aufgestellt. "Haben wir 1998 rund 570 Millionen Kilogramm Milch mit 468 Mitarbeitern verarbeitet, so sind es heute, zehn Jahre später, mehr als eine Milliarde Kilogramm mit 700 Mitarbeitern." Die Herstellungskosten pro Verpackungseinheit konnte man in diesem Zeitraum durch Investitionen, effizientere Arbeitsabläufe und hochqualifiziertes Personal senken. Wie erfolgreich das Unternehmen dabei war, zeigt sich laut Dimmer etwa in den Bilanzen und Geschäftszahlen, vor allem aber am Milchauszahlungspreis, der immer eine Spitzenposition in Deutschland einnahm. Für den Muh-Betriebsrats-Chef ist es nun wichtig, einen neuen Weg einzuschlagen. "Vertrauen und Solidarität auf der einen und Disziplin auf der anderen Seite ist in diesen Tagen angesagt."

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