Nach 16 Jahren steht regionale Zusammenarbeit vor dem Aus

Trier · Die Initiative Region Trier (IRT) steht endgültig vor dem Aus. Künftig wird die Industrie- und Handelskammer (IHK) die Aufgaben des Zusammenschlusses von Kommunen und regionaler Wirtschaft übernehmen. Grund: die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Initiative.

(wie) Sie sollte die Stimme der Region sein, als die IRT vor 16 Jahren von den vier Landkreisen, der Stadt Trier, der IHK, der Handwerkskammer (HWK) und der Bitburger Brauerei gegründet wurde. Ziel war es, die Region als Wirtschaftsstandort zu vermarkten. Kritiker sagen jedoch, die IRT sei ziemlich sprachlos. Es sei viel diskutiert und viel Papier produziert, aber wenig Konkretes umgesetzt worden. Ende Februar kam es zum Krach. Auslöser war die mit allen 80 Vereinsmitgliedern abgestimmte Zukunftsstrategie für die Region. Es wurde kritisiert, sie enthalte zu viele unrealisierbare Projekte. Zuvor hatte die IHK bereits angekündigt, aus der IRT auszutreten (der TV berichtete). Nachdem diese Woche der Landkreis Vulkaneifel genau dies beschlossen hat (Begründung: der jährliche Mitgliedsbeitrag von 16 000 Euro stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen), war klar, dass die Initiative in der bisherigen Form nicht weiterbestehen kann. Die IRT müsse effektiver werden und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, heißt es bei HWK und IHK. Zwar denken die anderen drei Landkreise und die Stadt Trier derzeit nicht über einen Ausstieg nach. Aber: „Die IRT muss sich neu aufstellen“, sagt Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen. Man stehe einer Umstrukturierung mit schlankeren und kostengünstigeren Strukturen „sehr offen gegenüber“, heißt es übereinstimmend aus Trier- Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm. Rund 105 000 Euro zahlen allein die vier Landkreise jährlich an die IRT. Am 16. Juni will der IRT-Vorstand beschließen, dass IHK und HWK künftig kostenlos die Geschäfte der Initiative führen. Die Geschäftsstelle wird geschlossen, die drei Beschäftigten, darunter auch Geschäftsführer Thomas Rabe, müssen sich neue Jobs suchen. Vorsitzender Groß wird im Dezember seinen Posten aufgeben. Der Trierer Regionalplaner Bernd Hamm kritisiert: Stellenweise habe die IRT „heiße Luft“ produziert.

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