Nach Aus für Trierer Institut: Forschung unter neuem Dach

Trier · Das landes- und bundesweit renommierte Trierer Institut für Mittelstandsökonomie (Inmit) hat zum Jahresende seine Geschäftstätigkeit eingestellt. Was der Verein nun ohne Betätigungsfeld und Mitarbeiter tun soll, darüber müssen die Mitglieder entscheiden.

Trier. Dass das Inmit nie mehr zu seiner alten Stärke und Bedeutung finden würde, war schon im vergangenen Sommer klar. Damals hatte die Mitgliederversammlung - dazu gehören neben drei Vorständen die Wirtschaftskammern, die Sparkasse Trier, die Vereinigung Trierer Unternehmen (VTU), die Stadt Trier, die Stiftung Stadt Wittlich, die Universität Trier und die BDO Deutsche Warentreuhand - nach knapp 20 Jahren eine Neuorientierung der Forschungseinrichtung beschlossen (der TV berichtete am 18. Juli 2014).
Ende der Förderung durchs Land


Denn die wichtigsten Förderer des Inmit wie das Land Rheinland-Pfalz, aber auch die Stiftung Stadt Wittlich, hatten ihre Förderung 2012 und 2013 eingestellt und damit das Budget massiv schrumpfen lassen. Eine Auflösung des als Verein organisierten Inmits wurde allerdings zu dieser Zeit ausgeschlossen.
Nun hat das Institut seine Arbeit zum Jahresende eingestellt, sieben Mitarbeiter haben ihren Job verloren, die Homepage besteht nur noch aus dem Impressum. "Der Grund für die Einstellung der Förderung lag nicht in der mangelnden Qualifikation der Mitarbeiter oder der Arbeit", hält der ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende, Betriebswirtschaftsprofessor Rolf Weiber, fest.
Ohne Aufgabe, Geld und Mitarbeiter scheint die Auflösung des Vereins jedoch nur die logische Folge zu sein. "Darüber müssen die Mitglieder im Mai nach der Steuerprüfung entscheiden", sagt Michael Jäckel, aktueller Inmit-Vorstand und Präsident der Universität Trier. Für ihn scheint das Ende des Vereins jedenfalls nur noch reine Formsache zu sein. Denn offen formuliert er seine Idee, die Mittelstandsforschung unter dem Dach der neu gegründeten Wissenschaftsallianz fortzuführen.
Enge Zusammenarbeit


Diese wurde im vergangenen Sommer von 14 Institutionen aus Wirtschaft, Forschung und Kultur beschlossen. Hintergrund ist es, über Kooperationen Verwaltung, Kultur, Wirtschaft und Hochschulen enger aneinander zu binden. Ein erstes Treffen Anfang März könnte nun die Inmit-Arbeit zum Thema machen.
"Ich hoffe, über eine Neuausrichtung der Mittelstandsforschung auch eine stärkere regionale Einbindung der Unternehmen zu erreichen", gibt Jäckel als Devise aus. Das Inmit ist tot, es lebe also die Mittelstandsforschung? "Auf keinen Fall wird es mit einem Ende des Inmits ein Ende der Mittelstandsforschung geben", stellt er fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort