Nachwuchschefs lernen, worauf es im Betrieb ankommt

Für einen Tag den eigenen Betrieb zum Erfolg führen: Diese Chance nahmen rund 40 Existenzgründer - und solche, die es werden wollen - bei der Handwerkskammer Trier wahr. Sie hatte mit dem Wirtschaftsministerium und der Industrie- und Handelskammer zu einem Planspiel geladen.

Trier. (DQ) Im Rahmen der Gründeroffensive 2010 "Suche Unternehmen - biete Gründergeist" des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz haben die Handwerkskammer (HWK) und die Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) ein "Planspiel Unternehmensführung" veranstaltet. Betreut wurde es vom Institut für Unternehmerisches Handeln (IUH) der Fachhochschule Mainz. In den Räumen der Handwerkskammer begrüßten HWK-Präsident Rudi Müller und Mechthild Kern, Referentin im Wirtschaftsministerium, rund 40 Gründungsinteressierte. Diese hatten Gelegenheit, ihr unternehmerisches Denken und Handeln zu trainieren und einem realistischen Test zu unterziehen. In drei Spielperioden sollte das traditionelle kleine Familienunternehmen Vallenberg Outdoor übernommen und zum Erfolg geführt werden.

Karl-Heinz Brock ist von seiner Strategie überzeugt: "Wir haben den Preis für unser Produkt nochmals gesenkt, davon versprechen wir uns gute Absatzzahlen." Seine Gruppe habe sich entschieden, vom Preis her im mittleren Bereich zu bleiben und zusätzlich in Qualität zu investieren. Der Erfolg gibt der Gruppe U6 recht: Ein Absatz von 2300 Stück war kalkuliert, 2133 Stück wurden verkauft. Mit ihren Geschäftsergebnissen liegt die Gruppe im Mittelfeld. Karl-Heinz Brocks Fazit: "Wir waren gut, aber eben nicht gut genug."

Rundum erfolgreich mit ihrer Strategie war die Gruppe U2. "Wir haben uns konsequent für ‚teuer und gut' entschieden", berichtet Gruppenmitglied Marko Schröder. So habe die Gruppe kontinuierlich in Forschung, Entwicklung und Werbung investiert und eine neue Maschine angeschafft, um jederzeit lieferfähig zu sein. "Wir haben gemerkt, wie wichtig Team- und Entscheidungsfähigkeit sind", sagt Schröder. "Der Erfolg bestätigt uns fürs wahre Leben", erklärt sein Mitspieler Jörg Bürger. Alle vier Mitglieder der Gruppen beabsichtigten, sich selbstständig zu machen. "Das Planspiel war ein gutes Übungsfeld, um zu erkennen, ob ich ein gutes Gefühl für Unternehmensführung entwickelt habe", sagt Gruppenmitglied Ulrike Dellbo und resümiert: "Es hat mir Mut gemacht."

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