Nachwuchssuche im Verbund

Trier · Für Jugendliche ist es eine Win-win-Situation: Sie lernen handwerkliches Know-how und bekommen auch noch Einblicke in das Berufsleben. Möglich macht das eine Kooperation der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks (THW) mit der Handwerkskammer (HWK) Trier.

 Jasmin Theis und Ruben Erz vom Löschzug Kürenz arbeiten unter der Anleitung von Ausbilder Volker Weber an der Drehbank. Das beobachten Frank Hachemer, Rudi Müller, Randolf Stich, Matthias Gorgen und Markus Haier (von links). TV-Foto: Rolf Lorig

Jasmin Theis und Ruben Erz vom Löschzug Kürenz arbeiten unter der Anleitung von Ausbilder Volker Weber an der Drehbank. Das beobachten Frank Hachemer, Rudi Müller, Randolf Stich, Matthias Gorgen und Markus Haier (von links). TV-Foto: Rolf Lorig

Foto: Rolf Lorig (flo), ROLF LORIG ("TV-Upload Lorig"

Trier. Wenn Handwerkskammerpräsident Rudi Müller in der Feuerwehruniform zu einer Pressekonferenz kommt, dann steht ein besonderer Anlass ins Haus. Auch Randolf Stich, Staatssekretär im Innenministerium, hat sich vor Ort informiert. Unterstützt von Frank Hachemer, dem Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz, stellten Müller und Stich ein neues Projekt zur Nachwuchssicherung vor. In Technik-Workshops können sich jugendliche Angehörige der Feuerwehr und des THW im Technologie- und Bildungszentrum der HWK schulen lassen und dieses neue Wissen in die Arbeit ihrer Organisation einbringen.
Einblick in technische Berufe



Wie wichtig handwerkliche Fachkenntnisse bei der Feuerwehr sind, verdeutlichte HWK-Präsident Rudi Müller, selbst seit über 50 Jahren Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Pluwig. Er sieht in dieser Aktion eine Hilfestellung, von der neben den Jugendlichen und den Feuerwehren auch das Handwerk profitieren kann. Denn durch diese Kurse könnten noch nicht erkannte handwerkliche Talente entdeckt und in die Berufsfindung eingebracht werden. Das bestätigte auch Staatssekretär Randolf Stich (Innenministerium). Gleichzeitig zeigte er sich stolz über das hohe ehrenamtliche Engagement der Bürger in Rheinland-Pfalz. Rund 1,5 Millionen Rheinland-Pfälzer im Alter von über 14 Jahren engagierten sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit, das entspreche einer Beteiligung von 41 Prozent. Davon stehen 51 000 Menschen im Feuerwehrdienst und rund 3000 beim THW. Hinzu kommen 12 500 Jungen und Mädchen bei den Jugend-Feuerwehren und zusätzlich 2460 Bambini. Trotz dieser hohen Zahlen aber gebe es Nachwuchsprobleme bei den Wehren. Zum einen sei eine Mitgliedschaft bei der freiwilligen Feuerwehr nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor einigen Jahren. Zum anderen ließen auch die Zahlen beim Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die freiwillige Feuerwehr mehr und mehr zu wünschen übrig. Deshalb müsse man überlegen, was man tun könne, um hier die Attraktivität zu steigern. Hier setze man nun mit den neuen Angeboten an. Damit wolle man praxisnah aufzeigen, dass ein Uni-Studium nicht der einzige Weg ins Berufsleben sei.
Für Frank Hachemer sind junge Menschen, die sich in der Jugendfeuerwehr engagieren, zudem die richtigen Ansprechpartner für das Handwerk bei der Nachwuchssuche. Der erste Workshop soll laut Sven Kronewirth, Leiter des HWK-Berufsbildungs- und Technologiezentrums, bereits am 28. November an den Start gehen. In der Zeit von 9 bis 14 Uhr können Jugendliche dann erste Erfahrungen beim Umgang mit der Metall- und Schweißtechnik sammeln.
Weitere Workshops aus den Fachgebieten Bau, Holz, Elek-trotechnik und Anlagenmechanik runden das Angebot ab. Das Seminarangebot richtet sich an Teilnehmer im Alter von 10 bis 18 Jahren, die Seminarstärke beträgt 10 bis 14 Personen. Alle Workshops sind kostenlos.

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