Natus: Mittelstand besser fördern

Trier · Mit knapp 450 Mitgliedern ist die Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU) der wichtigste Arbeitgeberverband in der Region Trier. Der 47-jährige Unternehmer Frank Natus ist neuer Chef der VTU.

 Der neue VTU-Vorsitzende Frank Natus (links) überreicht seinem Vorgänger Hanns Rendenbach ein Präsent und dankt ihm für den Einsatz an der Spitze des Verbandes. TV-Foto: Willy Speicher

Der neue VTU-Vorsitzende Frank Natus (links) überreicht seinem Vorgänger Hanns Rendenbach ein Präsent und dankt ihm für den Einsatz an der Spitze des Verbandes. TV-Foto: Willy Speicher

(hw) Führungswechsel bei der Vereinigung Trierer Unternehmer: Nach zehn Jahren als Chef der VTU hat Hanns Rendenbach den Staffelstab an Frank Natus übergeben. Mit dem neuen VTU-Frontmann sprach TV-Redakteur Heribert Waschbüsch.

Wie beurteilen Sie als neuer VTU-Vorsitzender die Situation in der regionalen Wirtschaft?

Natus: Grundsätzlich haben viele Unternehmen in unserer Region das Krisenjahr gut überstanden. Das zeigt auch die Arbeitslosenquote, die heute niedriger ist als 2008, also vor der Krise. Eine ganze Reihe von Unternehmen rechnet mit steigenden Umsätzen, doch es gilt auch die Risiken zu beachten. Die hohe Staatsverschuldung kann weltweit zu sinkenden Wachstumsraten führen. Banken oder kleinere Staaten könnten in Schwierigkeiten kommen, bei uns könnte die Inflation steigen. Dies würde auch unsere Betriebe treffen.

Wie ist denn die Stimmung im VTU-Umfeld für 2011?

Natus: Die Unternehmen sind größtenteils positiv gestimmt. Allenfalls die Automobilhändler sind nicht ganz so zufrieden. Sie leiden etwas an den negativen Nachholeffekten der Abwrackprämie.

Was erwarten Sie von der Politik, damit die mittelständischen Unternehmen im Aufwind bleiben?

Natus: Die mittelständischen Unternehmen hoffen und drängen immer auf weniger Bürokratismus, bekommen aber von der Politik immer mehr Bürokratismus aufgebürdet. Dabei sind die inhabergeführten Unternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In der Krise haben diese Firmen für Stabilität gesorgt. Wir bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze, setzen uns in den Regionen für Jugend, Sport und Soziales ein. 85 Prozent der VTU-Mitglieder sind übrigens inhabergeführte Unternehmen. Doch scheinbar fehlt dem Mittelstand in Berlin die richtige Lobby.

Wie sehen Sie dabei Ihre Rolle als neuer VTU-Vorsitzender?

Natus: Ich sehe mich als Mahner und Vermittler. Die VTU ist mit ihren 426 Mitgliedern ein wichtiges Sprachrohr der Unternehmer. Ich denke, wir müssen unsere Ansprüche hart in der Sache und sanft im Ton anbringen. Als Mittler geht es mir dabei darum, bei Stadt, Land und Kommunen unsere Standpunkte aufzuzeigen und einzufordern.

Welche Ziele haben Sie sich als Frontmann der Unternehmervereinigung gesetzt?

Natus: Ein Ziel ist es natürlich, die Mitgliederzahl weiter zu steigern. Das Potenzial in der Region ist noch groß. Und je mehr Mitglieder wir haben, umso gewichtiger ist auch die Stimme der VTU. In der Vergangenheit hat der Verband mit seiner Geschäftsstelle bereits sehr gute Arbeit geleistet, so dass es hier sehr wenig zu korrigieren gibt.

Zur Person

Frank Natus ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma Natus GmbH & Co. KG Industrial Solution Systems, Trier. Das Familienunternehmen beschäftigt 600 Mitarbeiter und wird seit 2002 in der dritten Generation inhabergeführt. Zuvor war der Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik 15 Jahre in der freien Wirtschaft tätig.

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