Neue Bruchlandung für Flughafen-Entwickler

Luxemburg · Der Luxemburger Projekt-Entwickler Frank Lamparski ist bisher wegen seiner hochtrabenden Pläne für den Flugplatz Bitburg bekannt. Doch für Aufsehen sorgt er nur mit Pleiten: Nun hat er mit seiner Firma Global Investment & Finance S.A. eine Bruchlandung hingelegt. Ein Luxemburger Gericht bestätigte den Konkurs des Unternehmens, bei dem Lamparski als Geschäftsführender Direktor geführt wird.

Luxemburg. Der Luxemburger Projektentwickler Frank Lamparski steckt mit einer weiteren Firma in finanziellen Nöten. Keine neue Erfahrung für ihn. Inzwischen sind die International Airport Development Sàrl sowie die Fitness Academie Sàrl in Luxemburg in Insolvenz. Konkurs haben ebenso die Europrimatec SA und die Habitations Basse Energie SA (beide im luxemburgischen Mamer) angemeldet, an denen der Unternehmer beteiligt war. Nun gab es für die Lamparski-Firma Global Investment & Finance S.A. keine Rettung mehr.
Konkurs bedeutet Abwicklung


Wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform Luxemburg mitteilte, wurde der Luxemburger Rechtsanwalt Fabien Verreaux zum Konkursverwalter bestimmt. Bis Anfang 2011 firmierte diese Firma noch unter der Bezeichnung Shanghai Global Investment and Finance S.A. Das nun in Konkurs gegangene Lamparski-Unternehmen hat unter anderem den Kauf und Verkauf von Gebäuden, die Verwaltung von Grundstücken als Wirtschaftszweig angegeben.
Das Insolvenzrecht in Deutschland und Luxemburg unterscheidet sich grundsätzlich. Creditreform-Sprecher Guido Joswig: "Ein Insolvenzverfahren mit dem Zweck der Fortführung oder Sanierung wie in Deutschland gibt es in Luxemburg nicht. Daher bedeutet Konkurs in Luxemburg grundsätzlich Schließung und Abwicklung des Unternehmens."
Lamparski sorgte vor allem mit seinen hochtrabenden Plänen für den Flughafen Bitburg in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen.
Keine Stellungnahmen


Der 48-jährige Unternehmer wollte aus dem ehemaligen Militärflugplatz ein internationales Luftverkehrs-Drehkreuz machen. Rund 400 Millionen Euro sollten nach seinen Plänen dort investiert werden. Doch der Geschäftsmann aus dem Großherzogtum schaffte es bisher nicht, entsprechenden Investoren für seine Pläne zu beschaffen. Inzwischen glauben auch die größten Optimisten nicht mehr daran, dass der Luxemburger dieses Projekt noch zum Erfolg führt. Im Gegenteil: Durch die Besitzverhältnisse an der Flugplatz GmbH sind bisher alternative Pläne ausgebremst. Lamparski hält noch rund 40 Prozent an der GmbH.
Um die Satzung der Gesellschaft zu ändern, ist eine 75 Prozent Mehrheit der Anteilseigner notwendig. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hält 37,89 Prozent und die Stadt Bitburg 16,32 Prozent. Weitere Anteilseigner sind die Adolf Hess GmbH (2,63 Prozent) sowie die Hermann Köppen KG (2,63 Prozent).
Zur neuen Entwicklung um den Geschäftspartner Lamparski gab es vonseiten der Flugplatz GmbH keine Stellungnahme. Frank Lamparski selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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