Neue Jobbörse bei Arbeitsagentur

Während bundesweit kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein neuer Datenskandal um die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hochkocht, hat die Arbeitsagentur in Trier das neue System der Wirtschaft vorgestellt. Agentur-Chef Wolfram Leibe verteidigt das Internetangebot.

Trier. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent herrscht in der Region Vollbeschäftigung. Für viele Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignetes Fachpersonal zu finden. Da kommt die neue Jobbörse der BA gerade recht. Zur Vorstellung des Internetauftritts hatte die Agentur für Arbeit Trier eigens auf den Petrisberg eingeladen - knapp 100 Unternehmer schauten sich die überarbeitete Vermittlungsplattform an. In der neuen Jobbörse sind rund 423 000 Stellen gemeldet und rund 130 000 Ausbildungsangebote. Knapp 3,8 Millionen Bewerber haben dort ihre Profile eingestellt. Arno Breitbach, vom Arbeitgeberservice in Trier stellte das Programm vor: "Seit kurzem ist die neue Jobbörse am Netz, und die Resonanz ist wesentlich höher als bei der alten Jobbörse. Rund 16 Millionen Seitenabrufe haben wir täglich, zuvor waren es zehn Millionen." Breitbach führt dies auch auf verbesserte Benutzerfreundlichkeit des neuen Systems zurück. Bei den Unternehmen werden dies Vorteile geschätzt, bestätigten einige Personal-Leiter. So sei es etwa einfacher möglich, die schnelle und passgenaue Besetzung von Stellen zu recherchieren. Das sogenannte "Machtingverfahren" filtert Bewerber nach Fähigkeiten und Kompetenzen.

Agentur nimmt Kritik ernst



Wolfram Leibe, Chef der Agentur für Arbeit Trier, verteidigt die neue Internetplattform auch gegen die vielfältige Kritik. Erst kürzlich wurde nun bekannt, eine Berliner Firma hatte zum Schein etwa 2500 Stellenangebote in die Online-Datenbank eingestellt, um an die Daten von Bewerbern zu gelangen. "Die Gefahr, dass Nutzer und Anbieter im Internet auf kriminelle Kräfte treffen, ist groß. Doch wir versuchen hier das Risiko zu minimieren", sagte Leibe. In einigen Bereichen, etwa dem Zugang der Daten für Mitarbeiter, werde nachgebessert. Doch auch die Bewerber sollten sensibel mit ihren Daten umgehen. Die Jobbörse biete die Möglichkeit, sich über Unternehmen zu informieren oder zu recherchieren. "Das ist wie bei einer schriftlichen Bewerbung. Man gibt seine Unterlagen doch nur an Unternehmen, die für einen als Arbeitgeber infrage kommen", sagt Arno Breitbach. Zudem biete die Vermittlungsplattform doch auch ungeheuere Vorteile. "Die Möglichkeit, dass geeignete Bewerber und interessante Arbeitgeber schnell zusammentreffen, ist durch die Jobbörse hoch", sagt Leibe. Die Unternehmer bei der Präsentation bewerten die Börse positiv: "Das ist ein praktisches Instrument", hieß es vielfach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort