Trier. Zwei Einwicklungen bei der Trierer Romika Shoes GmbH lassen derzeit aufhorchen. Die eine ist sichtbar am Viehmarkt, wo die Muttergesellschaft, die Josef Seibel Holding, zum 26. Januar 2012 ihre "Schuh-City" eröffnen wird. Auf drei Etagen soll auf 800 Quadratmetern ein Familienschuhgeschäft im "mittleren und gehobenen Preissegment" mit rund 100 Marken entstehen, erklärt Andreas Garnier, Geschäftsführer der Josef Seibel-Holding und der Romika Shoes GmbH in Trier. Die andere Entwicklung fällt dem auf, der den Romika-Fabrikverkauf besucht: Seit einigen Monaten ist die gläserne Schuhfabrik verschwunden, eine Schauwerkstatt, die den Kunden seit 2006 die Schuhherstellung erklärt hat. "Wir haben Fachkräfte verloren, die Romika hat seit mehr als 15 Jahren nicht mehr im gewerblichen Bereich ausgebildet, die Produktentwicklung war zu klein", erklärt Garnier.
Neue Aufwertung

Dafür erfährt der Trierer Standort eine neue Aufwertung im Bereich Logistik. Denn die Josef Seibel Holding - seit 125 Jahren am Markt und in vierter Generation geführt - hat mit der 49-prozentigen Beteiligung an der Bahner-Gruppe zu den 41 weltweit eigenen weitere 142 Schuhgeschäfte in Deutschland hinzugewonnen, etwa Hoffmann Schuhe in Trier, plus den Internethandel über die Firma Leiser. Vertrieb und Umschlag von täglich 3000 Paar Schuhen für Filialen und Internetkunden werden von Trier aus organisiert. "Wir haben Kapazitäten für 350 000 Paar Schuhe", sagt Garnier: "Trier bleibt mit 110 Mitarbeitern zudem der Hauptsitz der Marken Romika, Romika Kids und Kleiner Muck." Josef Seibel macht einen Umsatz von 160 Millionen Euro, die Bahner-Gruppe 220 Millionen Euro. Seibel hat rund 3000 Mitarbeiter und produziert in acht Ländern sechs Millionen Paar Schuhe, 2,3 Millionen davon als Romika. sas