Nicht verzweifeln - Chance ergreifen

TRIER.Das Ausbildungsjahr hat schon begonnen, doch noch immer gibt es über 150 Bewerber ohne Lehrstelle. Bei der Chancenbörse in der Handwerkskammer Trier (HWK) hoffen die Jugendlichen nun auf eine neue Chance, einen Ausbildungsplatz zu finden.

"Die Jugendlichen dürfen sich nicht länger allein gelassen fühlen", sagt Marcus Kleefisch, Leiter des Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die 151 Ausbildungsplatzsuchenden seien keine Zahl in einer Statistik, sondern jeder einzelne werde individuell beraten und betreut. Dies ist vor allem durch das Paten-System der Chancenbörse möglich. Die ehrenamtlichen Betreuer - ehemalige Berufsschullehrer, Politiker, pensionierte Personalleiter oder Manager - kümmern sich intensiv um die Betroffenen. "Für die Betroffenen ist es wichtig, dass sie einen ständigen Ansprechspartner haben. Die Paten begleiten sie unter anderem zu den jeweiligen Betrieben oder verbessern Bewerbungen", sagt Marcus Kleefisch. Die meisten Jugendlichen haben sich bereits vielmals erfolglos beworben. Oft setzten sie ihre letzten Hoffnungen in die Chancenbörse. So auch der 16-Jährige Francisco Vazquez aus Trier. Er hat sich bereits 20 Mal bei verschiedenen Betrieben für einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich beworben. "Meistens habe ich noch nicht mal eine Absage erhalten", sagt er enttäuscht und hofft, dass die Ausbildungsberater der IHK und der HWK, sowie die Berufsberater des Arbeitsamtes ihm nun weiterhelfen. Insgesamt waren zur Chancenbörse 208 Suchende eingeladen. Den 151 Jugendlichen, die sich zurückmeldeten und ihren Termin auf der Börse wahrnehmen, werden drei Alternativen geboten. "An erster Stelle steht die Ausbildung. Die zweite Möglichkeit ist die so genannte Einstiegsqualifikation (EQJ). Hier bekommt der Suchende durch ein Praktikum bei einem Betrieb, die Möglichkeit sein Können zu beweisen und nach dem Praktikum übernommen zu werden", sagt Anton Thull von der Agentur für Arbeit. Die dritte Alternative seien Maßnahmen bei verschiedenen Trägern, die als Überbrückung dienen und die Chancen der Jugendlichen verbessern. In Trier waren für gestern und heute 81 Jugendliche eingeplant. Die übrigen werden heute in Gerolstein, Bitburg und Wittlich versorgt. "Die Bewerber werden wir auf Herz und Nieren prüfen", sagt Kleefisch, der zuversichtlich ist, den Großteil der Suchenden erfolgreich an Betriebe zu vermitteln. Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Kammern und der Arbeitsagentur konnten im letzten Jahr über 90 Prozent der gemeldeten Gesamtbewerber an Betriebe vermittelt werden. Auch dieses Jahr fällt den ersten Bewerbern bereits ein Stein vom Herz. Sabrina Andric aus Schweich hatte sich bereits bei mehreren Bäckereien beworben. Doch jedes mal ohne Erfolg. Gestern morgen vermittelte Berufsberaterin Adele Müller ihr endlich den ersehnten Ausbildungsplatz bei einerBäckerei in Trier.

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