Nichts Neues auf der Eifelbahn

Die Ausschreibung für neue Züge auf der Eifelstrecke zwischen Trier und Köln ist geplatzt. Es haben sich nur zwei Bieter für die 164 Kilometer lange Strecke beworben, sie lagen aber über den Preisvorstellungen der zuständigen Zweckverbände.

 Neben den Triebwagen verkehren auf der Eifelstrecke auch betagte Kombinationen aus Dieselloks und Reisezugwagen, wie hier im Bild bei Daufenbach (Trier-Saarburg). TV-Foto: Archiv

Neben den Triebwagen verkehren auf der Eifelstrecke auch betagte Kombinationen aus Dieselloks und Reisezugwagen, wie hier im Bild bei Daufenbach (Trier-Saarburg). TV-Foto: Archiv

Trier. Ab Dezember 2013 sollten neue, moderne Züge auf der Eifelstrecke von Trier nach Gerolstein und weiter nach Köln fahren. Doch daraus wird vermutlich nichts werden. Auf die europaweite bis 2028 geltende Ausschreibung für die Strecke haben sich nach TV-Informationen nur zwei Unternehmen beworben: DB Regio (die derzeit bereits auf der Strecke fährt) und das vor elf Jahren in Trier gegründete Bahnunternehmen Transregio. Beide Bieter sollen aber weit über den preislichen Vorstellungen der Besteller gelegen haben. Die Besteller sind die beiden Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) in Koblenz (zuständig für die Strecke von Trier nach Gerolstein) und der Nahverkehr Rheinland (NVR) in Köln, zuständig für den nordrhein-westfälischen Teil des sogenannten Kölner Dieselnetzes. Zudem sollen die beiden Bieter nicht den in der Ausschreibung geforderten Komfort der neuen Züge gewährleisten können. Die Angebotsfrist endete am 11. August. Eigentlich sollte bereits im September ein Vertrag unterschrieben werden, damit die neuen Züge bestellt und auch rechtzeitig auf die Schiene gesetzt werden könnten. "Das wird eng", sagt SPNV-Nord-Geschäftsführer Thomas Geyer. Es soll nun eine neue Ausschreibung erfolgen. Mit den beiden bisherigen Bietern soll verhandelt werden, wie man ihnen entgegenkommen könne. Neben dem Preis könnten das auch Zugeständnisse an den Komfort in den Zügen sein, etwa was die Zahl der Klappsitze in den Abteilen angeht. Sie sollte eigentlich reduziert werden, was aber bei der Produktion der Züge zu höheren Kosten führt. Auch beim Fahrplan müsse man eventuell zu Kompromissen bereit sein, sagt Geyer. So könnte vielleicht doch noch der Start 8. Dezember 2013 eingehalten werden, hofft er, "wenn vielleicht auch vorerst noch mit den alten Zügen". Die derzeitigen Züge sind zwischen zwölf und 18 Jahre alt.

Ein verbesserter Fahrplan ist allerdings Bestandteil des ab 2015 geltenden neuen Rheinland-Pfalz-Takts. Danach soll die Regionalbahn auf der Eifelstrecke im Halbstunden-Takt fahren. Daran halte man auf jeden Fall fest, sagt Geyer.

Hans-Peter Kuhl vom Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland, einem Zusammenschluss von Eisenbahnfreunden, kritisiert das Ausschreibungsverfahren. Die gesamte 164-Kilometer-Strecke von Trier nach Köln sei zu lang für eine einzige Ausschreibung und damit nur für wenige Anbieter interessant.

Stattdessen sollten einzelne Abschnitte ausgeschrieben werden. Kuhl befürchtet, dass auf absehbare Zeit keine neuen Fahrzeuge auf der Eifelstrecke fahren werden.

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