Noch viele ohne Lehrstelle

TRIER. (sas) Lange Jahre war die Ausbildungsplatzsituation in der Region deutlich besser als sonst in der Republik. In diesem Jahr aber ist es für Jugendliche wesentlich schwieriger eine Lehrstelle zu finden.

Die Betriebe der Region meldeten der Agentur für Arbeit in den vergangenen zwölf Monaten 3571 Ausbildungsplätze - 165 weniger als im Vorjahr. Dagegen gab es eine stark steigende Nachfrage nach Ausbildung: 5067 Jugendliche waren auf Ausbildungsplatz-Suche, das sind 502 mehr als im Vorjahr. In der Zeit von Oktober 2004 bis September 2005 haben insgesamt 13 594 Ratsuchende die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Trier in Anspruch genommen. Davon suchten 5067 junge Menschen mit Unterstützung der Berufsberatung eine betriebliche Ausbildungsstelle.

Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um elf Prozent. Dieser Anstieg sei auch auf die Schulreform in Rheinland Pfalz zurückzuführen, so die Arbeitsagentur. Die Zahl der Jugendlichen, die nach Abschluss der einjährigen Berufsfachschule einen Ausbildungsplatz suchten, ist von 36 im Herbst 2004 auf aktuell 518 gestiegen. Den größten Anteil an Bewerbern um eine Ausbildungsstelle hatten Jugendliche mit mittlerer Reife (2290), gefolgt von Jugendlichen mit Hauptschulabschluss (2138). Das Angebot an Ausbildungsplätzen, das Betriebe und Verwaltungen der Arbeitsagentur meldeten, blieb mit insgesamt 3571 nur um 1,9 Prozent unter dem Angebot des Vorjahres. Zum Vergleich: In Rheinland-Pfalz insgesamt ging die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze um 8,5 Prozent zurück. Wie in den Vorjahren wurden die meisten Stellen von Industrie und Handel (1977) sowie von den Handwerksbetrieben (1206) gemeldet.

Ende September waren 439 junge Menschen (205 Männer/234 Frauen) noch nicht in Ausbildungsstellen vermittelt. Damit sind gegenüber dem Vorjahr mehr als doppelt so viele junge Menschen noch auf Ausbildungsplatz-Suche. Dem gegenüber stehen 165 unbesetzte Ausbildungsstellen. Der Schwerpunkt der unbesetzten Ausbildungsstellen liegt im Metall- und Nahrungsmittelbereich. Wie im vergangenen Jahr veranstalten die Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und die Agentur für Arbeit gemeinsam am 20. und 21. Oktober in der Region Nachvermittlungsbörsen, die unter dem Schlagwort "Chancengarantie 2005" läuft. Die Berufsberatung hat hierzu alle unversorgten Jugendlichen eingeladen. Ziel ist, die jungen Menschen in Ausbildungsstellen zu vermitteln, sowie den ausbildungsbereiten Betrieben zu helfen. Hans Dieter Kaeswurm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier, hofft: "Dort wird ein Großteil der Jugendlichen im Rahmen dieser Aktion Angebote erhalten und hoffentlich eine Ausbildung finden, oder wir werden gemeinsam eine berufliche Alternative erarbeiten können."

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