Nur wenige wagen den Sprung in die Selbstständigkeit

Trier · In der Region machen sich deutlich weniger Menschen selbstständig als in den anderen Landesteilen. Dennoch können die Verantwortlichen bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) einige Lichtblicke ausmachen.

Trier. "Die Unterstützung von Existenzgründern ist für die IHK ein wichtige Aufgabe", erklärt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Arne Rössel. Auch deshalb hat die Kammer zum ersten Mal das Gründungsgeschehen in ihrem Bezirk in einer Informationsbroschüre festgehalten.
Das Fazit: Das Gründungsgeschehen in der Region zeichnet sich durch eine verbesserte Qualität der Unternehmensgründungen aus, allerdings ist die Zahl der Firmenneulinge 2011 insgesamt zurückgegangen. Als einen wichtigen Grund nennt die IHK: Geht es der Konjunktur gut, sinkt das Bedürfnis, sich selbstständig zu machen. Mit dem gemeinsam mit der Handwerkskammer Trier betriebenen Starterzentrum sieht sich die Kammer auf einem guten Weg. "Die zukünftigen Firmenchefs können hier den gesamten Behördendschungel an einer Stelle bewältigen", sagt Rössel. Hier erwartet sich der IHK-Chef noch ein klares Signal der Landesregierung. Der einheitliche Ansprechpartner müsse dauerhaft bei den Kammern installiert sein, die dieses Angebot kostenlos anböten.
Qualifizierte Beratung


"Zur Verbesserung der Gründersituation in unserer Region müssen die vielfältigen Angebote der Beratungseinrichtungen noch transparenter dargestellt und besser koordiniert werden", forderte Rössel bei der Vorstellung des Gründungsbarometers. Vor dem Hintergrund der leeren öffentlichen Kassen sollten die vorhandenen flächendeckenden Strukturen der Kammern und des einheitlichen Ansprechpartners zu einer fachlich qualifizierten Ansprechstelle bei den Wirtschaftskammern gebündelt werden.
Dass eine intensive Betreuung in der Region nötig ist, zeigt der Blick auf die Zahlen: Die Gewerbeanmeldungen gingen auf 4141 (minus 13,5 Prozent) im Vergleich zu 2010 (4786 Anmeldungen) zurück. Der Rückgang betraf unter anderem durch die Reduzierung der staatlichen Förderung von Photovoltaikanlagen besonders die Energieversorgungsbranche. "Der Anteil der Betriebsgründungen an den Gewerbeanmeldungen lag in der Region bei 14,8 Prozent (616) und damit leicht unter dem rheinland-pfälzischen Wert", erklärt IHK-Geschäftsführer Matthias Schmitt. hw
Extra

Die Gründungsintensität in der Region ist mit zwölf Betriebsgründungen auf 10 000 Einwohner geringer als im Land (16,6). In Trier-Saarburg waren es nur neun Gründungen je 10 000 Bewohner, im Eifelkreis immerhin 12,3, in Bernkastel-Wittlich 11,5 und im Vulkaneifelkreis sogar 15. hw

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