Optimale Schnäppchenjagd

TRIER/BITBURG/DAUN/WITTLICH. Zufriedene Gesichter bei Verbrauchern wie bei den Einzelhändlern in der Region Trier: Die Lagerräume sind nach dem diesjährigen freiwilligen Sommerschlussverkauf leer, die Sommerware verkauft – und der Optimismus, die Kunden bei Kauflaune zu halten, ist geblieben.

Der Schlussverkauf - ein Auslaufmodell? Von wegen. Die Schnäppchenjäger kommen jedes Jahr wieder, und in diesem Sommer haben sich nicht nur ihre Mienen angesichts von Rabatten von bis zu 70 Prozent aufgehellt. Auch die Einzelhändler sind nach Jahren des Verkauffrusts wieder optimistisch. "Die Läger sind leer. In einigen Geschäften war gar bestimmte Ware wie Shorts, T-Shirts oder Tops nicht mehr zu haben. Das Wetter hat mehr als gepasst", sagt Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der City-Initiative Trier und Mitinhaberin des Modehauses Marx. Doch auch Gartenmöbel, Wohnaccessoires für den Sommer und Sandalen seien die Renner gewesen. Sie spricht von einer "guten Bilanz" des freiwilligen Sommerschlussverkaufs (SSV) in diesem Jahr. Hans-Dieter Wilhelm, Verkehrs- und Gewerbevereinschef in Daun, spricht gar von einem "fantastischen Schlussverkauf". Auch Edgar Bujara, Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins, weiß von "durchgängig positiven Erfahrungen" in der Bierstadt: "Da hat sicherlich auch die Ausweitung der Öffnungszeiten am Samstag auf 16 Uhr zu beigetragen." Nach dem Wegfall gesetzlicher Einschränkungen können im ganzen Jahr preisreduzierte Waren angeboten werden. In diesem Sommer waren laut dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) mehr als zwei Drittel aller Geschäfte an der Sonderaktion beteiligt. Ist der Verkauf wegen des heißen Wetters in den ersten Tagen etwas schleppend angelaufen, so "haben die Händler das bei etwas kühleren Temperaturen wieder aufgeholt", sagt Gregor Fischer von der Werbe- und Aktionsgemeinschaft Kaufstadt Wittlich und Chef einer Parfümerie. Denn mit der großzügigeren Handhabung von Rabatten haben sich saisonale Reduzierungen auch in seiner Branche bewährt. "Wir waren vorher davon ausgenommen." Kauflust auch auf Herbstware

In diesem Jahr habe der SSV bei den meisten Händlern einen krönenden Abschluss erlebt. "Es war aber auch noch nie so lukrativ für die Kunden, einzukaufen", sagt Fischer. Dies sei sogar so weit gegangen, dass einzelne Verbraucher gar den SSV dazu genutzt hätten, Teile der frühen Herbstkollektion zu kaufen, sagt Wilhelm aus Daun. Ein Trend, den auch Karin Kaltenkirchen bestätigt. "Seit einiger Zeit merken wir, dass stärker bedarfsorientiert eingekauft wird, nämlich das, was man gerade trägt", sagt sie. Das stimme sie auch für die kommende Zeit zuversichtlich, dass die Kauflust der Kunden bestehen bleibt. Dass die Verbraucher dies mit einem Vorgriff auf die geplante Steuererhöhung im kommenden Jahr verbinden, halten die Händlervertreter allerdings für wenig wahrscheinlich. Gregor Fischer: "Das betrifft eher große Anschaffungen wie Autos oder Möbel."

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