Plus dank der Krise

Nach der Krise ist vor der Krise: Nachdem die Fluggesellschaften unter hohen Ölpreisen gelitten haben, sorgt die Finanzkrise für Angst. Die irische Fluggesellschaft Ryanair will davon profitieren.

Frankfurt/Lautzenhausen. (wie) Während derzeit die meisten Fluggesellschaften Angst vor einer weltweiten Rezession haben, jubelt die irische Gesellschaft Ryanair. Die als Billigflieger bekannte Linie setzt darauf, dass sie von der Finanzkrise profitieren kann, weil Geiz offenbar wieder geil wird. Das bekommen die Wettbewerber der Iren derzeit deutlich zu spüren. Während sie zurückgehende Passagierzahlen vermelden, legten diese bei Ryan air in den vergangenen Monaten um rund 20 Prozent zu.

Ryanair-Vize Michael Cawley kündigte gestern an, die Ticketpreise zu senken, um die Zahl noch weiter zu steigern. Die Iren geben sich damit gewohnt angriffslustig - obwohl sie im ersten Halbjahr ordentlich Federn lassen mussten. Der Gewinn von Ryanair ist um fast 77 Prozent auf 953 Millionen Euro eingebrochen. Schuld daran war - wie bei allen Fluggesellschaften - der hohe Kerosinpreis. Während die Konkurrenz versuchte, einen Teil der Mehrausgaben durch Ticketzuschläge wieder reinzuholen, weigerte sich Ryanair, diese zu erheben. Stattdessen wurden die Zusatzgebühren für Gepäck und Buchung angehoben. Weil der Ölpreis mittlerweile wieder gefallen ist, geht man bei Ryanair davon aus, dass man bis März den Gewinn wieder steigern kann. Offensichtlich ist man so zuversichtlich, dass Ryanair-Chef Michael O'Leary wieder von Langstreckenflügen in die USA für zehn Euro spricht. Allerdings fehlen dafür noch die Flugzeuge. Laut Ryanair bleibt Hahn der wichtigste Standort.

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