Positive Überraschung

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Region Trier ist weiter auf dem Rückzug. Nachdem im April die Arbeitslosenquote bei 4,6 Prozent lag, ist sie im Mai noch einmal weiter auf vier Prozent gesunken.

Trier. Der Arbeitsmarkt in der Region Trier hat sich im Mai erneut besser entwickelt als in Bund und Land. Hier waren 10 388 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 641 weniger als im April und fast 1200 weniger als vor einem Jahr. Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält aber auch bundesweit an: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai um 131 000 auf 3 283 000 gesunken. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Punkte auf 7,8 Prozent zurück. In Rheinland-Pfalz sieht die Lage so gut aus wie vor 15 Jahren. Insgesamt sank die Zahl in den vergangenen vier Wochen im Vergleich zum April um rund 5000 oder 4,2 Prozent auf 114 500, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Binnen Jahresfrist ging die Zahl der Arbeitslosen um knapp 18 900 oder 14,1 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote sank von 5,8 Prozent im April auf 5,5 Prozent im Mai. Die positive Entwicklung im Mai hat ihre Gründe in der guten konjunkturellen Lage, aber auch in einer neuen Bezugsgröße. 2008 wurden erstmals wieder die Grenzgänger zu den Erwerbstätigen dazugerechnet. Damit sind alle in der Region wohnenden Erwerbspersonen aufgezählt. Zu den rund 148 000 sozialversichert Beschäftigten kommen die 23 000 Grenzgänger hinzu. Diese werden in Relation zu den Arbeitslosen gesetzt und auch dadurch sinkt die Arbeitslosenquote leicht. Veränderungen ergeben sich dadurch vor allem in Kreisen und Geschäftsstellen in grenznahen Regionen. Besonders positiv wirkt sich das etwa in der Stadt Trier, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und dem Landkreis Trier-Saarburg aus. Einen exakten Vergleich bieten natürlich weiterhin die absoluten Zahlen: Im Mai 2008 waren 10 338 Menschen in der Region arbeitslos. Man muss bis in den Mai 1992 zurückgehen, um eine niedrigere Zahl zu finden. Damals waren 9785 Menschen ohne Job. Meinung Gute Situation, neue Aufgaben Lange war die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht so gut wie in den vergangenen Monaten. Und schon fangen neue Probleme an. Denn die gute wirtschaftliche Entwicklung könnte einen unerwarteten Dämpfer erhalten, weil es zu wenig Fachkräfte gibt. Deshalb müssen Politik und Wirtschaft nun ausbilden, weiterbilden und qualifizieren, was nur geht. Für jugendliche Bewerber ist das selbstverständlich. Die Unternehmen haben erkannt, dass guter Nachwuchs rar wird. Sie suchen sich frühzeitig ihre Lehrlinge und bilden zu großen Teilen auch weit über den eigenen Bedarf aus. Doch zunehmend verbessern sich auch die Chancen für Langzeitarbeitslose. Im Mai waren noch 2141 Menschen länger als ein Jahr lang arbeitslos gemeldet, rund 700 weniger als vor einem Jahr. Mit Hilfen und Qualifikationen kann diese Entwicklung weitergehen, zum Nutzen aller. h.waschbuesch@volksfreund.de

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