Protest gegen Abbau

TRIER. Große Betroffenheit herrscht bei den 121 Beschäftigten von Kabel Deutschland (KDG) im Bereich Rheinland-Pfalz-Saar, darunter auch am Standort Trier. Bundesweit sollen bei den Technikern von 891 Stellen rund 470 wegfallen, in Trier könnten es über 30 sein. Grund genug für die Beschäftigten zu demonstrieren.

Eine außerordentliche Betriebsversammlung am Dienstagvormittag brachte es an den Tag. Der Kabelfernsehbetreiber Kabel Deutschland will in Rheinland-Pfalz und im Saarland mindestens vier Standorte schließen und 79 von 121 Stellen streichen. Bundesweit sollen von bisher 36 Standorten mit unter 50 Mitarbeitern noch neun übrig bleiben, rund 470 von 891 Technikerstellen bei der ehemaligen Tochter-Gesellschaft der Telekom sollen wegfallen. Insgesamt hat das Unternehmen 2600 Mitarbeiter. "Damit beträgt das Abbaupotenzial in der Region mit 75 Prozent wesentlich mehr als auf Bundesebene", kritisierte Andreas Wiese, Verdi-Sekretär für IT und Datenverarbeitung in Rheinland-Pfalz. So folgten dem Aufruf der Gewerkschaft mehr als 100 Beschäftigte aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, um am gestrigen Dienstag mit einer Luftballon-Aktion am Trierer Handwerkerbrunnen gegen den Arbeitsplatzabbau zu protestieren. "Die Betroffenheit ist groß. Denn die Lage ist wenig optimistisch", sagt Wiese. Nicht nur, dass es bundesweit zum Stellenabbau kommen soll, zusätzlich plane die KDG eine Zentralisierung und Verlagerung der übrigen Arbeiten Richtung Nürnberg und Leipzig. "Das wird den Service und die Störungsbeseitigung auf dem Land treffen und die Kundenzufriedenheit senken", sagt der Gewerkschafter. Kabel Deutschland betreut in der Region Trier und dem übrigen Land immerhin rund eine Million Kabel-Kunden. Für den Standort Trier gibt es unter anderem folgende Spekulationen: Zwar könnte der Standort erhalten bleiben, doch mindestens 30 Stellen würden dennoch in den Abteilungen Dispo und Planung wegfallen. Verdi will nun parallel an zwei Fronten kämpfen - gegen den Arbeitsplatzabbau und für einen Sozialtarifvertrag, der Weiterbildung und Abfindungen ermöglicht und betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. "Wir werden in den Verhandlungen nichts ausschließen", sagte Wiese und verwies auch auf Warnstreiks.

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