RWE-Aufsichtsrat: Günther Schartz soll Roger Graef nachfolgen

Essen/Trier · Beim Essener Energiekonzern RWE geht das Stühlerücken weiter: Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche scheiden mehrere Aufsichtsratsmitglieder aus dem Kontrollgremium aus.

RWE-Aufsichtsrat: Günther Schartz soll Roger Graef nachfolgen
Foto: ("e_eifel"

Essen/Trier. Unter den scheidenden Aufsichtsräten ist auch Roger Graef (TV-Foto: Marion Maier), der ehemalige Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Der 72-jährige Geschäftsführer des Verbands der kommunalen RWE-Aktionäre gehört dem Gremium seit 2011 an.
Neben Roger Graef treten bei der RWE-Hauptversammlung im Frühjahr auch der ehemalige CDU-Landrat Frithjof Kühn und Hans Peter Lafos von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nicht mehr an.
Zuvor hatten bereits Daimler-Boss Dieter Zetsche, der ehemalige Thyssen-Krupp-Chef Ekkehard Schulz und Aufsichtsratschef Manfred Schneider ihr Ausscheiden aus dem 20-köpfigen Kontrollgremium angekündigt.
Nach Informationen der Wirtschaftswoche steht mit dem nordrhein-westfälischen Landrat Peter Ottmann (CDU) bislang erst ein Nachrücker fest. Ein weiterer Nachrücker soll demnach aus Rheinland-Pfalz kommen. Als Kandidat gehandelt wird nach Informationen unserer Zeitung der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz (CDU).
Der Verband der kommunalen RWE-Aktionäre ist Interessenvertretung von 86 Gesellschaftern, darunter die Kreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und der Vulkaneifelkreis. Die regionalen Kommunen halten zusammen rund 1,5 Millionen RWE-Aktien. Deren Kurs ist - auch wegen der Energiewende und niedriger Strompreise - in den vergangenen Jahren massiv gefallen.
Unterdessen hat der Vorschlag möglicher Staatshilfen für den taumelnden Energieriesen für politischen Streit in Nordrhein-Westfalen gesorgt. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) widersprach CDU-Landtagsfraktionschef Armin Laschet, der solche Hilfen ins Gespräch gebracht hatte. RWE wollte die Debatte nicht kommentieren. Laschet hatte eine Mitverantwortung des Staates für RWE reklamiert. Es sei keine vorausschauende Politik, "RWE das Geschäftsmodell wegzunehmen und den ganzen Konzern vor die Wand zu fahren".
Garrelt Duin (SPD) widersprach. "Steuergelder für die Energiewirtschaft einzusetzen, das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen", sagte Duin. Die Politik müsse vernünftige Rahmenbedingungen für die Industrie schaffen. Dazu gehe der Entwurf des neuen Strommarktgesetzes der Bundesregierung in die richtige Richtung. sey/dpa

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