Ryanair brechen die Gewinne weg

Dublin/Lautzenhausen · Jahrelang schwebte die irische Billigfluglinie Ryanair auf einer Erfolgswelle. Im vergangenen Jahr legt der eigenwillige Vorstandschef Michael O\'Leary noch ein Rekordergebnis vor. Doch im ersten Quartal sind die Gewinne weggebrochen. Auch der Hunsrückflughafen Hahn leidet darunter.

Dublin/Lautzenhausen. Hohe Treibstoffpreise haben dem irischen Billigflieger Ryanair einen Gewinneinbruch eingebrockt. Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) schrumpfte der Überschuss um 29 Prozent auf 99 Millionen Euro, teilte die Fluggesellschaft am Montag in Dublin mit. Der Umsatz legte um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Dies konnte die höheren Belastungen nur zum Teil ausgleichen.
Konzernchef Michael O\'Leary hatte bereits im Mai angekündigt, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2012/2013 (bis Ende März) voraussichtlich zurückgehen werde. "Unser Ausblick für das laufende Jahr bleibt verhalten", sagte O\'Leary.
Deutliche Rückgänge


Der Manager rechnet weiterhin damit, dass der um Sondereinflüsse bereinigte Überschuss im Geschäftsjahr 2012/2013 auf 400 bis 440 Millionen Euro sinkt. Die Gesellschaft könne die Ticketpreise kaum so stark anheben, dass sie die steigenden Ausgaben für Kerosin decken, hatte das Management argumentiert. Die irische Ryanair ist mit 71 Millionen Passagieren und 300 Flugzeugen noch vor der Deutschen Lufthansa (56 Millionen) Europas größte Fluggesellschaft.
Der irische Manager kritisierte in der Vergangenheit immer wieder die deutsche Ticketsteuer und macht diese dafür verantwortlich, das vor allem Regionalflughäfen Passagiere verlieren. Wie auch der Flughafen Hahn. Seit Einführung der Ticketsteuer geht die Zahl der Fluggäste dort zurück.
Im Mai sank sie erneut um 94 000 auf rund eine Million, ein Minus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Noch deutlicher ist der Rückgang in Münster (minus 21 Prozent) und Düsseldorf Weeze. Dort fiel - nachdem im Herbst 13 Strecken gestrichen wurden - die Passagierzahl im ersten Quartal um 35 Prozent auf 177 000.
hw/dpaExtra

Danzig, Lodz und Warschau wollte die polnische Billigfluglinie OLT Express Regional ab Ende Oktober vom Hunsrückflughafen Hahn aus anfliegen. Doch die neuen Verbindungen sind gestrichen, bevor das erste Flugzeug abheben konnte. Die OLT Express Regional hat am Freitag alle Linienflüge eingestellt und Insolvenzantrag gestellt. Nach Medieninformationen will die polnische Schwestergesellschaft der OLT Express Germany nur noch ihre Charteraktivitäten unter dem Namen OLT Express Poland weiterführen. Laut Unternehmensangaben hat die Situation der polnischen Gesellschaft keine Auswirkungen auf OLT Germany. Die polnische Gesellschaft sucht einen neuen Eigentümer. hw

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