Saubere Energie: Region Trier führt

Trier · Die Region Trier ist bei den erneuerbaren Energien das, was Bayern München im Fußball geschafft hat: Champions-League-Sieger. In einem europäischen Wettbewerb belegt sie in der Kategorie der Regionen mit mehr als 100 000 Einwohnern Platz eins.

 Mit Siegerurkunde (von links): Thomas Geib (Wirtschaftsministerium), Roland Wernig (Planungsgemeinschaft), Begoña Hermann (SGD), Achim Hill (Energieagentur) und Landrat Günther Schartz. TV-Foto: Albert Follmann

Mit Siegerurkunde (von links): Thomas Geib (Wirtschaftsministerium), Roland Wernig (Planungsgemeinschaft), Begoña Hermann (SGD), Achim Hill (Energieagentur) und Landrat Günther Schartz. TV-Foto: Albert Follmann

Trier. Nicht nur den Titel des Wettbewerbs hat man sich beim Fußball abgeguckt ("RES Champions League 2013"), auch die Qualifikation: Zuerst müssen sich Gemeinden, Städte und Regionen in der nationalen Liga durchsetzen, dann dürfen sie sich mit der europäischen Spitze messen. RES steht für "Renewable Energy Sources", der Wettbewerb vergleicht den Ausbaustand der erneuerbaren Energien (EE).
Zum vierten Mal hat ein Konsortium von EE-Institutionen den Wettbewerb initiiert; die Champions werden in vier Sparten ermittelt. Die kleinste Kategorie betrifft Gemeinden bis 5000 Einwohner, in der größten sind Regionen von mehr als 100 000 Einwohnern angesiedelt. Eine Jury, bestehend aus Energieexperten, kommunalen Netzwerkern und Journalisten aus den teilnehmenden Ländern haben schließlich die Region Trier mit dem ersten Platz ausgezeichnet - vor den Räumen Perpignan (Frankreich) und Bergamo (Italien).
Teilnehmen können Kommunen und Regionen, die begonnen haben, auf Energie aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse umzusteigen, wobei das Ziel einer hundertprozentigen Versorgung konzeptionell, planerisch und politisch vorbereitet sein muss. Landrat Günther Schartz, der mit Roland Wernig von der Planungsgemeinschaft Region Trier und Energieagentur-Geschäftsführer Achim Hill am Dienstag in Kassel die Siegerurkunde entgegennahm, sieht in der Ehrung eine Bestätigung für die Strategie an Mosel, Eifel und Hunsrück: "Wir haben alle Beteiligten an einen Tisch geholt und Investitionssicherheit geschaffen. Manchen ging das nicht schnell genug, aber der Preis sagt was anderes."
Etwa 60 Prozent des Strombedarfs rekrutiert die Region Trier heute bereits aus erneuerbaren Energien (siehe Extra). Bis zum Jahr 2030, so plant es die Landesregierung, soll Rheinland-Pfalz EE-autark werden. Für Begoña Hermann, Vizepräsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, ist die Region Trier ein Musterknabe: "Wenn alle so gut mitziehen würden, hätten wir weniger Probleme."
Extra

In der Region Trier gibt es demnächst: 624 Windenergieanlagen (444 am Netz mit 624 Megawatt Leistung; weitere 20 sind genehmigt, 54 beantragt und 106 geplant). 66 Photovoltaik-Flächenanlagen (41 am Netz mit 97 Megawatt Leistung; weitere zehn sind genehmigt und 15 geplant). 101 Biogasanlagen (91 am Netz mit 30 Megawatt Leistung; weitere fünf genehmigt und fünf geplant). Daneben gibt es Wasserkraftwerke sowie zunehmend geothermische Hausheizungen. alf

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